CSU-Parteibasis rebelliert gegen Söder: Keine 40-Prozent-Frauenquote in den Kreisverbänden

22. Oktober 2019
CSU-Parteibasis rebelliert gegen Söder: Keine 40-Prozent-Frauenquote in den Kreisverbänden
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

München. Die CSU-Basis hat Parteichef Markus Söder einen Dämpfer verpaßt und eine Pflicht-Frauenquote verhindert – und das kurz nach Söders erfolgreicher Wiederwahl (mit 91,3 Prozent). Eigentlich sollte Söders über Monate hinweg vorbereitete „Parteireform“ im Mittelpunkt des CSU-Parteitags stehen und die Partei „jünger“ und „weiblicher“ machen. Im Zuge dieser Reform wollte die Parteispitze die auf Landes- und Bezirksebene bereits verbindliche Frauenquote von 40 Prozent auch auf die Kreisebene ausweiten.

Die Delegierten machten aber nicht mit. Angesichts der sich abzeichnenden Abstimmungsniederlage schwächte die Parteiführung die Pflichtquote zu einer Soll-Bestimmung ab. Erst nach diesem Kompromiß stimmte der Parteitag dem Leitantrag zur Parteireform mit großer Mehrheit zu.

Schon die Debatte über die Frauenquote geriet für die CSU-Führung zum Fiasko. Obwohl CSU-Generalsekretär Markus Blume die Beteiligung von Frauen zur „Existenzfrage“ der Partei erklärt hatte, meldeten sich zahlreiche Gegner der Pflichtquote zu Wort und bekamen dabei viel Applaus. Ein Delegierter argumentierte, es könnten nicht einerseits die Grünen als Bevormundungspartei bezeichnet werden und dann selbst eine Pflichtquote eingeführt werden. Andere argumentierten, Frauen, die sich in der CSU engagieren, kämen auch ohne Quote in Verantwortung.

In zwei Jahren soll nun geprüft werden, wie sich der Frauenanteil in der CSU entwickelt hat. (se)

Bildquelle: Pixabay

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Sind Sie, verehrte Online-Redaktion, sicher, daß obiges Bild zum Thema des Artikels paßt?

  2. Bernd Sydow sagt:

    Anfangs glaubte ich noch, Markus Söder könnte – im Gegensatz zur „lame duck“ Horst Seehofer – so etwas wie ein zweiter Franz Josef Strauß werden, nicht zuletzt wegen seines derb-bayerischen Naturells. Dies war ein Irrtum meinerseits. Heute zeigt er sich als Mitstreiter des linksgrünen Zeitgeistes („mit den Wölfen heulen“).

    Ob Pflicht- oder Sollquote für Frauen, beides ist Blödsinn! Eine Frau, die durch eigene Leistung ein verantwortungsvolles Amt erreicht, kann auf sich stolz sein und wird bei ihren männlichen Kollegen mehr Respekt und Anerkennung genießen, als wenn sie aufgrund einer Quote selbiges bekommen hat (Quotenfrau). Zudem gibt es Aufgabenfelder, für die sie von Natur aus besser als ein Mann geeignet ist, bspw. im Bereich Familie, Jugend und Senioren.

    Ein CSU-Spitzenpolitiker nannte mal als Leitmotiv seiner Partei „Laptop und Lederhose“ (Fortschritt und Tradition). Die CSU-Führung muß aufpassen, daß sie die „Lederhose“ nicht vergißt!

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