Sachsen-AfD distanziert sich von eigenem Abgeordneten: Beschädigte Synagogentür schlimmer als tote Deutsche?

18. Oktober 2019
Sachsen-AfD distanziert sich von eigenem Abgeordneten: Beschädigte Synagogentür schlimmer als tote Deutsche?
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Dresden. Die AfD sieht wieder einmal Distanzierungsbedarf – in den eigenen Reihen. Diesmal trifft es den eigenen Landtagsabgeordneten Roland Ulbrich. Sein sächsischer Landesverband hält es für geboten, sich von Ulbrich zu distanzieren, nachdem sich dieser nicht empört genug über das Attentat von Halle geäußert hatte.

Ulbrich hatte in einer Reaktion auf den Anschlag auf Facebook geschrieben: „Was ist schlimmer, eine beschädigte Synagogentür oder zwei getötete Deutsche?“ Da der Attentäter Stephan B. nach Ansicht des AfD-Abgeordneten nicht einmal versucht habe, die Besucher des Gottesdienstes in der Synagoge zu töten, handle es sich im Fall des Angriffs auf die Synagoge lediglich um Sachbeschädigung. Für den Mord an den beiden Deutschen drohe Stephan B. hingegen eine lebenslängliche Haftstrafe.

Der sächsische AfD-Landesverband zeigt sich entsetzt über diese Haltung. Sein eigener Landesverband ging prompt auf Distanz zu Ulbrich („Einzelmeinung, die nichts mit den Positionen der sächsischen AfD zu tun hat“), und sogar „parteirechtliche Schritte“ gegen den Abgeordneten sind schon im Gespräch. Ein Sprecher bestätigte, daß in den zuständigen Parteigremien „verschiedene Ordnungsmaßnahmen“ gegen Ulbrich diskutiert würden. Vom Verweis bis zum Parteiausschlußverfahren sei alles möglich. (rk)

Ein Kommentar

  1. Beobachter sagt:

    Es ist immer das Selbe: Sind sie in Amt und Würden, haben sie Angst vor der eigenen Courage ( oder besser ihre erungenen Ämter). Wie kann man sich so in die Hosen machen? Die haben im Osten fast 30%! Immernoch Angst vor der Lügenpresse.

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