Drei Jahre nach dem Mord von Kandel: Der Mörder ist tot

11. Oktober 2019
Drei Jahre nach dem Mord von Kandel: Der Mörder ist tot
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Ludwigshafen. Ein merkwürdiger Todesfall: der Mörder von Mia V. aus Kandel hat offenbar in seiner Zelle Selbstmord begangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Derzeit gebe es keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung, ließen die Polizei in Ludwigshafen und die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Donnerstag wissen.

Der mutmaßlich aus Afghanistan stammende „Flüchtling“ war im September vergangenen Jahres zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden – er hatte Mia im Dezember 2017 in einem Drogeriemarkt in Kandel mit einem Messer erstochen.

Bereits der Mordfall Maria L. (19) im Oktober 2016 veränderte das öffentliche Klima in Deutschland spürbar – die auf dem Höhepunkt der „Flüchtlings“krise vielfach herrschende „Willkommens“-Hysterie bekam erste Risse. Ein Jahr später wurde dann die Kandeler Schülerin Mia V. in einem Drogeriemarkt in Kandel ermordet. Maria und Mia wurden beide von eingewanderten mutmaßlichen Afghanen ermordet. Dies löste eine bundesweite Protestwelle aus.

Nach der Urteilsverkündung im September 2018 durch das Landgericht Landau in der Pfalz kam es erneut zu Protesten. Das Gericht sprach den Angeklagten des Mordes und der Körperverletzung schuldig. Er erhielt eine sogenannte Einheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten, während Staatsanwaltschaft und Nebenkläger eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren gefordert hatten.

Der Angeklagte behauptete, zur Tatzeit 15 Jahre alt gewesen zu sein. Ein ärztliches Gutachten kam zu dem Schluß, daß er wahrscheinlich 20, höchstens 21 Jahre alt sei. Jedoch wurde vom Gericht das im Gutachten angegebene Mindestalter von 17,5 Jahren offiziell angenommen, wodurch es zu einem Prozeß nach Jugendstrafrecht kam und die Öffentlichkeit vom Prozeß ausgeschlossen werden konnte. (rk)

Ein Kommentar

  1. heinz sagt:

    in usa wäre er vor ort schon gegeangen.

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