Tödliche Messerattacke in Paris: Der Täter konvertierte zum Islam und hatte Kontakt zu Salafisten

8. Oktober 2019
Tödliche Messerattacke in Paris: Der Täter konvertierte zum Islam und hatte Kontakt zu Salafisten
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Bei einer Messerattacke in der Pariser Polizeipräfektur am Donnerstag sind laut französischen Medien insgesamt fünf Menschen getötet worden. Vier Polizisten kamen ums Leben, auch der Täter wurde ausgeschaltet.

Laut Medien war der Täter ein Verwaltungsbediensteter der Polizeidirektion, die im Herzen der Hauptstadt liegt. Der Nachrichtensender BFMTV berichtete zunächst, wahrscheinlicher Hintergrund der Tat sei ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde. Der Bereich in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame wurde weiträumig abgesperrt. Die Tat ereignete sich gegen 13.00 Uhr. Der mutmaßliche Täter habe ein Keramikmesser benutzt, berichtete BFMTV. Er sei nach dem Angriff erschossen worden.

Der Täter arbeitete Ermittlern zufolge bei der nachrichtendienstlichen Abteilung der Pariser Polizei, die unter anderem für den Kampf gegen Extremisten zuständig ist. Er soll für Computer zuständig gewesen und eine Behinderung gehabt haben.

Inzwischen sickerte allerdings durch, daß der Täter vor rund zehn Jahren zum Islam konvertierte und mit mutmaßlichen Salafisten Kontakt gehabt haben soll. Er sei Anhänger einer radikalen Interpretation der Religion gewesen, sagte Chefermittler Jean-François Ricard am Samstag bei einer Pressekonferenz in Paris.

Der Mann habe vor der Tat außerdem per Mobiltelefon ausschließlich religiöse Nachrichten mit seiner Ehefrau ausgetauscht. Diese sei den Ermittlern nicht als terrorverdächtig bekannt. Der Angreifer habe auch wegen seines Glaubens seine Kleidungsgewohnheiten umgestellt, den Kontakt zu Frauen geändert und gegenüber einem Kollegen Zustimmung zu dem islamistischen Attentat auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im Jänner 2015 geäußert. (mü)

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