Polen ist anders: Kein Interesse an Schwulenpropaganda in Lublin

8. Oktober 2019
Polen ist anders: Kein Interesse an Schwulenpropaganda in Lublin
International
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Foto: Symbolbild

Lublin. Öffentliche Schwulenpropaganda ist nicht überall so willkommen wie in den Metropolen des westlichen Liberalismus. In der polnischen Stadt Lublin ist es jetzt am Rande einer sogenannten Gay-Pride-Parade zu Zusammenstößen zwischen Gegnern der Kundgebung und der Polizei gekommen. Die Gegendemonstranten riefen am Samstag schwulenkritische Parolen und bewarfen Paraden-Teilnehmer mit Flaschen und Eiern. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Es gab mehrere Festnahmen.

Die rund 400 Teilnehmer der Schwulenparade trotzten den Blockadeversuchen der Gegendemonstranten. Mit Regenbogenflaggen und Plakaten mit Aufschriften wie „Jesus hat uns Liebe gelehrt“ und „Homophobie bedroht polnische Familien“ zogen sie durch die Straßen Lublins.

Erst Anfang der Woche hatte ein Gericht ein vom Lubliner Bürgermeister Krzysztof Zuk verhängtes Verbot der Veranstaltung gekippt. Zuk hatte Sicherheitsbedenken geltend gemacht. Im Juli hatten Hooligans die Teilnehmer einer Gay-Pride-Parade in polnischen Bialystok attackiert.

Der Umgang mit der LGBT-Community wird im tiefkatholischen Polen vor der Parlamentswahl am 13. Oktober kontrovers diskutiert. Im Juli untersagte ein Gericht der nationalkonservativen Zeitschrift „Gazeta Polska“, homophobe Aufkleber mit der Aufschrift „Dies ist eine LGBT-freie Zone“ zu vertreiben. Kommunale Vertreter der rechtskonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) lassen es sich allerdings nicht nehmen, sich regelmäßig als „frei von der LGTB-Ideologie“ zu bezeichnen. Auch PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski hat in der Vergangenheit sogenannte Homosexuellen-Rechte als „Bedrohung“ für die traditionelle polnische Familie bezeichnet.

Anders als im Westen, wo die „europäischen Werte“ ausdrücklich Gender-Ideologie, Umerziehung bereits im Kindergarten und mit Steuermitteln finanzierte Schwulenpropaganda einschließen, steht im benachbarten Polen auch die katholische Kirche noch fest auf dem Boden traditioneller Werte. Der polnische Erzbischof Jedraszewski bezeichnete die LGTB-Bewegung erst im August als „neue Plage“ nach dem Ende der „roten Plage“ des Kommunismus. (mü)

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