Orbán-Grundsatzrede auf Fidesz-Parteitag: Europäische Allianz statt Brüsseler Imperium

8. Oktober 2019
Orbán-Grundsatzrede auf Fidesz-Parteitag: Europäische Allianz statt Brüsseler Imperium
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. Der ungarische Ministerpräsident Orbán nutzte einen Parteitag seiner regierenden Fidesz-Partei am Sonntag für eine Grundsatzrede, in der er sowohl seinen weiteren europapolitischen Kurs als auch wichtige politische Anliegen umriß. Demnach hat Ungarn keine Pläne für einen Austritt aus der Europäischen Union und setzt vielmehr auf das zunehmende Gewicht der EU-kritischen Kräfte. „Wir sind Mitglied der Union und werden Mitglied bleiben“, betonte Orbán.

Ungarn sei „nicht mehr allein in der Arena, sondern Teil einer Achse mit den Polen, Tschechen und Slowaken“. Ungarn, Polen, die Slowakei und die Tschechische Republik bilden gemeinsam die Visegrad-Staaten (V4). Österreich werde hoffentlich dieser Achse nach der Nationalratswahl beitreten, fügte Orbán hinzu, ohne das eher ernüchterndere Wahlergebnis im Nachbarland bereits zu kennen. Darüber hinaus sei es nur eine Frage der Zeit, bis „die Flagge der italienischen Freiheit“ wieder ausgerollt werde, erklärte er mit Blick auf den jüngsten Regierungswechsel in Italien.

Alle genannten Länder bevorzugen laut Orbán eine Allianz europäischer Länder gegenüber einem „von Brüssel regierten Imperium“. Alle sechs Länder wollten „stolze europäische Nationen auf Basis des Christentums“ bleiben, statt sich in „Einwanderungsgesellschaften“ zu verwandeln.

Jüngere und etablierte EU-Mitglieder müßten allerdings einen Kompromiß über die künftige Ausrichtung der Union finden. „Auch wenn die westliche und die östliche Hälfte der Union eindeutig unterschiedliche Wege gehen und unterschiedliche Werte respektieren, können auch unter solchen Umständen Formen des Zusammenlebens entstehen“, meinte der Regierungschef. „Der Westen“ müsse aber jedenfalls das Recht, „unter den Gesetzen der christliche Freiheit“ zu leben, respektieren und mit offenen Attacken „gegen unsere Nationen und Regierungen“ aufhören.

Zweifel anderer EU-Mitglieder an der Rechtsstaatlichkeit in Ungarn wies Orbán mit Nachdruck zurück. „Das ist unser Land, unsere Heimat und unser Leben, und niemand sonst als Ungarn kann darüber entscheiden“, sagte der Partei- und Regierungschef, der verschiedentlich unverblümt für eine „illiberale Demokratie“ eintritt. Er kritisierte im Rahmen des Parteitags auch einmal mehr den Mega-Spekulanten George Soros, dessen „Zentraleuropäische Universität“ Budapest wegen ihrer fortgesetzten Wühlarbeit gegen die ungarische Regierung das Land bereits verlassen mußte. Er rief „Pseudo-NGOs vom Typ Soros“ auf, Mitteleuropa zu verlassen. (mü)

 

Bildquelle: https://orbanviktor.hu

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Der Eiserne Vorhang trennte einst die östliche und die westliche Hälfte Europas voneinander. In der westlichen herrschte Freiheit, in der östlichen dagegen Unfreiheit. In den Gesellschaften der Europäischen Gemeinschaft (westliche Hälfte) führte die liberale Demokratie zu Dekadenz und Multikulturalismus, was letzteres im wesentlichen Islamisierung bedeutet. In den östlichen diktatorisch regierten Ländern sehnten sich die Menschen freilich nach dem Tag der Freiheit, aber deren Regierungen – und das ist das Bemerkenswerte – waren bestrebt, die kulturelle Identität der autochthonen Völker in ihrem Machtbereich zu erhalten. Nach dem EU-Beitritt östlicher Staaten versuchte die EU-Führung, auch in diesen Ländern ihre völkerverachtenden „Werte“ zu installieren, in Ungarn bspw. mit Hilfe des Multimilliardärs Soros.

    Für die EU-europäischen Völker ist es ein Segen, daß sie mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban nun einen politischen Führer haben, der den Überfremdungspolitikern der EU-Führung mit seiner jüngsten Grundsatzrede in die Parade fährt!

  2. Lore sagt:

    Bravo Herr Orban.Ich hoffe sehr,dass die Visegrad Staaten sich nie von dieser zerstörerischen EU verbiegen lassen,wie es fast alle West EU Staaten zulassen.

  3. Claus sagt:

    „Das ist unser Land, unsere Heimat und unser Leben, und niemand sonst als Ungarn kann darüber entscheiden“

    Sehr schön formuliert, Herr Orban!

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