Fremdenfeindliche Ausschreitungen in Südafrika: Mindestens zehn Tote

11. September 2019
Fremdenfeindliche Ausschreitungen in Südafrika: Mindestens zehn Tote
International
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Foto: Symbolbild

Pretoria. Südafrika kommt nicht aus den Schlagzeilen. Bei erneuten fremdenfeindlichen Ausschreitungen ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens fünf weitere wurden nach Polizeiangaben bei den Zusammenstößen zwischen Polizisten und hunderten von Plünderern in Johannesburg am Sonntag verletzt. Die Polizei ging mit Blendgranaten und Gummigeschossen gegen Gewalttäter vor, die Geschäfte in der Innenstadt angriffen.

In den vergangenen Tagen waren bei Ausschreitungen in Johannesburg und Pretoria gegen Einwanderer aus anderen afrikanischen Ländern mindestens zehn Menschen getötet worden. Dutzende von afrikanischen Einwanderern aus Nachbarländern betriebene Geschäfte wurden geplündert und verwüstet. Die Ausschreitungen führten in mehreren afrikanischen Ländern bereits zu wütenden Demonstrationen.

Südafrika ist ein wichtiges Ziel für Einwanderer auf der Suche nach Arbeit. Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft zieht nicht nur Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe an, sondern auch aus weiter entfernten Regionen, darunter Nigeria und Südasien.

In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika – neben der strukturellen und einem Völkermord nahekommenden Tötung von weißen Farmern – immer wieder Gewalt gegen Einwanderer. Im Jahr 2015 wurden sieben Menschen bei fremdenfeindlichen Angriffen und Plünderungen in Johannesburg und Durban getötet. Die schlimmste Welle fremdenfeindlicher Gewalt gab es im Jahr 2008 mit 62 Toten. Die westlichen Qualitätsmedien berichten darüber normalerweise nichts, weil Südafrika seit dem Ende der Apartheid als Musterbeispiel einer erfolgreichen „multikulturellen“ Gesellschaft gilt. (mü)

 

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