Wegen begrenzter Produktionskapazitäten: Bundeswehr muß länger auf neue Kampfstiefel warten

29. August 2019

Berlin. Bundeswehrsoldaten müssen deutlich länger als geplant auf neue Stiefel warten. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Marie-Agnes Strack-Zimmermann hervor.

„Die vollständige Umsetzung des neuen Kampfschuhsystems Streitkräfte wird nach derzeitiger Planung bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 abgeschlossen sein“, heißt es in der Antwort.

Demnach hätten alle Angehörigen der Streitkräfte eigentlich bereits bis Ende 2020 neue Schuhe erhalten sollen. „Aufgrund begrenzter Produktionskapazitäten der Industrie ließ sich dieser Zeitansatz jedoch nicht halten“, hieß es aus dem Ministerium. Wie viele Bundeswehrangehörige heute bereits neue Schuhe haben, sagte die zuständige Sprecherin nicht. Demnach verfügen „derzeit erst einige“ über einen vollständigen neuen Kampfschuhsatz.

Der Wechsel vom „Ganzjahresschuh“ auf zwei Paar vom „Kampfschuh, schwer“ und ein Paar vom „Kampfschuh, leicht“ ist dem Zeitungsbericht nach seit 2016 geplant. Dem Schreiben an Strack-Zimmermann zufolge haben inzwischen zwar gut 160.000 der knapp 183.000 Soldaten ein erstes Paar des schweren, schwarzen Kampfschuhs – das zweite fehlt aber noch. Den leichten Schuh haben demnach nur gut 31.000 Soldatinnen und Soldaten. (rk)

 

Bildquelle: Flickr/ andreavallejos / CC BY-NC-ND 2.0

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Was man über den derzeitigen Zustand unserer Bundeswehr hört und liest, ist wirklich ein Trauerspiel!
    Die seinerzeitige Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht kann durch Freiwillige längst nicht kompensiert werden. Aufgrund mangelnder Wartung sind große Teile der Kampfpanzer und der Kampfflugzeuge nicht einsatzfähig. Und nun „Nachschubprobleme“ bei zeitgemäßen Kampfstiefeln.

    Dabei dürfte nicht nur unter Militärhistorikern bekannt sein, welche Probleme die deutschen Landser (Wehrmacht) in der klirrenden Kälte des russischen Winters 1941/42 mit ihren Stiefeln hatten. Während die sowjetrussischen Soldaten kälteresistente Filzstiefeln trugen, waren die Sohlen der Landserstiefel genagelt („Kälteleiter“).

    Fazit: Auch das „Schuhwerk“ unserer Bundeswehrsoldaten ist für deren Kampfkraft nicht unwesentlich.

  2. heinz sagt:

    fliegen können sie nicht , laufen können sie nicht, also ungeweglich… ganz wie die politik.

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