Polit-Exorzismus: Fahrgeschäft wird abgeschaltet und umgebaut – wegen Hakenkreuz-Ähnlichkeit

22. August 2019
Polit-Exorzismus: Fahrgeschäft wird abgeschaltet und umgebaut – wegen Hakenkreuz-Ähnlichkeit
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Freudenstadt. Solchen Polit-Exorzismus gibt es nur in Deutschland: auf einem Freizeitpark im Schwarzwald mußte jetzt ein eben erst in Betrieb genommenes Karussell wieder abgeschaltet werden – weil die Arme aussehen wie rotierende Hakenkreuze.

Schon bald nach Betriebsbeginn hatten sich im Internet die ersten Gesinnungswächter mit Bildern des neuen Fahrgeschäfts zu Wort gemeldet und ihrer Betroffenheit über die ausfahrbaren Hakenkreuz-Arme des Fahrgeschäfts Ausdruck gegeben.

Der Betreiber des Familienparks, Rüdiger Braun, knickte sofort ein, als er die Aufnahmen und Kommentare sah, und schaltete das Karussell ab. Über den Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) entschuldigte er sich überdies „bei allen Personen, die sich gestört oder beleidigt fühlen durch unser Design“. Ihm sei die Optik nicht bewußt gewesen.

Für Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung ist es jedoch unbegreiflich, daß weder die Herstellerfirma noch der Betreiber zuvor die Hakenkreuze bemerkt haben. „Schließlich gab es Skizzen, und ein neues Fahrgeschäft wird vor der Inbetriebnahme von Ingenieuren eingehend geprüft“, sagt Wehner. Das Karussell umgehend abzuschalten, sei richtig gewesen. Der Betreiber hätte mit einer Anzeige wegen Verwendung von „Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ rechnen müssen.

Sogar der Verfassungsschutz als oberste Gesinnungs-Zensurbehörde wurde eingeschaltet. Denn allein der Karussellname „Adlerflug“ soll – bei wem auch immer – Assoziationen zum angeblichen „Adlerhorst“ auf dem Obersalzberg geweckt haben. Nur: auf dem Obersalzberg, wo sich ehedem Hitlers Berghof befand, gab und gibt es keinen „Adlerhorst“. Als „eagle´s nest“ firmiert das dortige Kehlsteinhaus mit Hitlers Teehaus nur auf Prospekten für amerikanische Touristen. Das reale Führerhauptquartier „Adlerhorst“ befand sich 1939/40 in Langenhain-Ziegenberg im Taunus.

Betreiber Rüdiger Braun kündigte inzwischen das Verschwinden des fatalen Hakenkreuzes von seinem Familienpark an – der Hersteller werde das Karussell umbauen: statt vier Gondeln pro Achse soll es dann nur noch drei geben. (rk)

 

Bildquelle: Flickr/Metropolico.org/CC-BY-SA-2.0

4 Kommentare

  1. Fernglas sagt:

    Es ist rätselhaft, warum diese Tiefflieger nicht auch noch fordern den Gebrauch der deutschen Sprache zu verbieten? Schließlich wurde sie ja auch von A.H. genützt…

    • Olsen sagt:

      Und ich Obernazi nutze jeden Tag die Autobahn. „Autobahn jeht ja nu ma janich“. Hat wohl damals der bekloppte Barth gesagt. Eva Hermann und so.
      Die sind alle krank.

  2. Eidgenosse sagt:

    Die Bückling-Idioten in D nehmen inflationsartig zu. Er soll doch alleine in seinem antifaschistischen Karussell im Kreis herum pfeiffen – vielleicht wird dem Bückling dann das offenbar funktionsunfähige Gehirn etwas ausgeblasen. Charakter kann man nicht lernen – man hat einen solchen oder eben nicht.

  3. Rolf sagt:

    Erinnert daran, daß in Mitteldeutschland im Wald kerngesunde Bäume (Lärchen) umgehackt wurden, nur weil sie von oben im Laubwald Hakenkreuz-ähnlich aussahen. Und das nicht etwa in der DDR, sondern in politisch correcter Bunzplik-Raserei.

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