Österreichischer Verfassungsschutz: Die größte Bedrohung ist islamistischer Terrorismus

15. August 2019
Österreichischer Verfassungsschutz: Die größte Bedrohung ist islamistischer Terrorismus
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Trotz Ibiza-Skandal und Hetze gegen die „Identitären“: die größte Bedrohung für die Sicherheit in Österreich ist islamistischer Terrorismus. Das steht jetzt schwarz auf weiß im Verfassungsschutzbericht 2018 des Wiener Innenministeriums. Vor allem die sogenannten „Foreign Terrorist Fighters“, die nach Österreich zurückkehren, stellen demnach ein schwer kalkulierbares Gefährdungspotential dar.

Durch ihre militärische Ausbildung und ihre Kampferfahrung haben „Rückkehrer“ ein schwer kalkulierbares Gefahrenpotenzial, urteilt der Bericht. Oftmals sei ihre Hemmschwelle in puncto Gewaltanwendung äußerst gering, ihr Handeln meist empathielos. Zudem unterhielten sie in der Regel gute Kontakte zu Terrororganisationen, die in Kriegsgebieten agieren, und verfügten selbst in anderen Ländern über Netzwerke.

Mit Jahresende 2018 waren laut Verfassungsschutzbericht 320 Personen aus Österreich bekannt, die in die Kriegsgebiete Syrien und Irak gereist sind oder dorthin reisen wollten, um zu kämpfen. 62 davon konnten an der Ausreise gehindert werden, 93 sind nach Österreich zurückgekehrt und 58 wurden mit höchster Wahrscheinlichkeit getötet. 107 „Foreign Terrorist Fighters“ aus Österreich sollen sich Ende 2018 noch im Krisengebiet befunden haben.

Um die Terrorgefahr in Österreich möglichst gering zu halten, werde laufend an repressiven und präventiven Maßnahmen gearbeitet. Zuletzt sei am 23. Oktober 2018 beim jährlichen Präventionsgipfel im Innenministerium die „Österreichische Strategie Extremismusprävention und Deradikalisierung“ vorgestellt worden. Darauf aufbauend werde nun ein nationaler Aktionsplan erstellt. (se)

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