Lawrow rechnet ab: USA wollen eine Weltordnung nach dem „Gesetz des Dschungels“

7. Juni 2019
Lawrow rechnet ab: USA wollen eine Weltordnung nach dem „Gesetz des Dschungels“
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Aus Anlaß des Kriegsendes vor 75 Jahren hat der russische Außenminister Lawrow in einem Grundsatzartikel mit der Weltpolitik der USA und der Vereinten Nationen abgerechnet. Die USA versuchten eine Weltordnung nach dem „Dschungelgesetz“ zu schaffen, schrieb Lawrow in einem Beitrag unter dem Titel „Über den Siegestag“, der dieser Tage in der Zeitschrift „Meschdunarodnja Schisnj“ („Internationales Leben“) veröffentlicht wurde.

Westliche Politiker und Propagandisten wollten nach Lawrows Auffassung die Menschen zwingen, an der Gerechtigkeit der Weltordnung zu zweifeln, die von der UN-Charta nach den Ergebnissen des Zweiten Weltkriegs festgelegt worden sei. Wörtlich: „Man nahm Kurs auf die Unterminierung des bestehenden völkerrechtlichen Systems, seinen Wechsel auf eine ,Ordnung, die auf Regeln beruhtʻ. Diese Ordnung will man denn nach Prinzip schaffen: ,Wer stärker ist, der hat Rechtʻ, also nach dem  ,Gesetz der Dschungelsʻ.“

Dies betreffe vor allem die USA, die dazu beitrügen, Rußland in erster Linie als Militär- und Eroberungsmacht darzustellen. Dagegen sei der Großteil der amerikanischen Geschichte ein Beispiel für endlose Eroberungskriege. „Der Interventionismus ist zu einem Bestandteil der Außenpolitik Washingtons geworden“, so Lawrow.

„Die politische Elite der USA nimmt den Gewalteinsatz als einziges Element der ,Zwangspolitikʻ wahr, das einen breiten Kreis von Aufgaben, darunter auch von den innenpolitischen, lösen soll“, kritisiert der russische Außenamtschef. Als Belege hierfür führt Lawrow einige der prominenteren US-Interventionen unter jeweils unterschiedlichen „passenden Vorwänden“ an: Grenada 1983, Panama 1989, Jugoslawien 1999 und Irak 2003. (mü)

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