Tel Aviv. In Israel ist Wahlkampf – den Schaden haben die Nachbarn. Jetzt hat die israelische Luftwaffe wieder einmal Ziele in Syrien bombardiert und dabei mindestens drei Soldaten getötet. Am frühen Sonntagmorgen seien Stellungen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus sowie des Ortes Kunaitra auf den Golanhöhen beschossen worden, meldete die staatliche syrische Agentur Sana. Sieben Soldaten wurden demnach verletzt.
Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ berichtete sogar, insgesamt seien zehn Regierungsanhänger getötet worden, darunter drei Syrer. Die Angriffe hätten sich gegen Stellungen und Waffenlager iranischer Kräfte sowie der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gerichtet. Diese unterstützen auf dem syrischen Kriegsschauplatz die Regierung.
Das israelische Militär bestätigte den Angriff. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu erklärte, er habe die Armee nach gegnerischem Beschuß der Golanhöhen zu einem „energischen Vorgehen“ angewiesen.
Israel sieht darüber hinaus im Iran eine geostrategische Bedrohung für sein Land. Mit den Angriffen will Israel deshalb auch verhindern, daß iranische Kräfte ihren Einfluß in Syrien weiter ausdehnen. Beobachter sprechen von einem „schiitischen Korridor“, der inzwischen vom Iran bis ans Mittelmeer reicht, wo die pro-iranische Hisbollah im Raum des Libanon über erheblichen politischen Einfluß verfügt. (mü)