Stockholm. Das überrascht nicht: die weltweiten Rüstungsausgaben gehen weiter steil in die Höhe. Insgesamt wurden nach dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des Stockholmer „International Peace Research Institute“ (SIPRI) 2018 weltweit 1,8 Billionen Dollar (1,61 Billionen Euro) in Militärausgaben investiert – ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber 2017.
Für den Anstieg der Rüstungskosten sind vor allem zusätzliche Militärausgaben Chinas und – mit Abstand an erster Stelle – der USA verantwortlich. Mit einem Anstieg von 4,6 Prozent auf insgesamt 649 Milliarden Dollar (577,15 Mrd. Euro) führen die USA nach wie vor die SIPRI-Liste an. Die USA steckten damit fast so viel in ihren Militäretat wie die acht nachfolgenden Staaten – China, Saudi-Arabien, Indien, Frankreich, Rußland, Großbritannien, Deutschland und Japan – zusammen.
Die exorbitanten Militärausgaben der USA werden auch an Vergleichszahlen deutlich. Zwar erhöhte auch China seine Rüstungsausgaben um deutliche 5 Prozent mehr als 2017. Dennoch liegt China mit 250 Mrd. Dollar noch immer nur bei gut einem Drittel der US-Ausgaben.
Erneut zurückgefahren hat dagegen Rußland seine Investitionen in seine Streitkräfte – eine schallende Ohrfeige für alle Warner vor der angeblich aggressiven russischen Außenpolitik. Insgesamt betrugen die Ausgaben im vergangenen Jahr 61,4 Mrd. Dollar, ein Minus von 3,5 Prozent seit 2017 – und gerade mal ein Zehntel der fast 650 Milliarden Dollar der amerikanischen Konkurren. Moskau reduzierte damit das zweite Jahr in Folge seine Militärausgaben.
Einige mittel- und osteuropäische Länder fühlen sich laut SIPRI dennoch zunehmend bedroht von Rußland und erhöhten ihren Verteidigungsetat substantiell: in der bankrotten Ukraine stiegen die Ausgaben gleich um 21 Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar, im EU-Staat Polen, einem der willfährigsten US-Vasallen, um fast 10 Prozent auf 11,6 Mrd. Dollar. (mü)
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