Straßburg. Ein Urgestein der europäischen Rechten verläßt die politische Bühne: der langjährige Vorsitzende und Mitbegründer des Front National (heute: Rassemblement National), Jean-Marie Le Pen, betrat letzte Woche während der letzten Plenarwoche des Straßburger Europaparlaments zum letzten Mal die Parlamentsbühne. In der nächsten Legislaturperiode wird Le Pen nicht mehr dem Parlament angehören.
Der heute 90jährige gründete 1972 den Front National, war lange Zeit dessen Vorsitzender und seit 1984 Abgeordneter im EU-Parlament.
Wie er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview äußerte, wäre er gerne noch für eine weitere Legislaturperiode ins Parlament eingezogen, allerdings stünden dem innerparteiliche und familiäre Fehden entgegen. Tatsächlich liegt Le Pen seit Jahren im Clinch mit seiner Tochter Marine, die die Partei auf einen moderateren Kurs zu bringen versucht (und auch die Namensänderung durchgesetzt hat). Zuletzt betrieb Marine sogar den Parteiausschluß ihres Vaters und die Aberkennung seiner Ehrenpräsidentschaft.
In den letzten Jahren widmete sich Jean-Marie Le Pen vor allem der Niederschrift seiner zweibändigen Autobiographie. Politisch ist er sich und seinem Kurs treu geblieben – was er letzten Donnerstag in einem letzten Interview im Europaparlament einmal mehr unterstrich. Er empfahl bei dieser Gelegenheit, bei der Europawahl am 26. Mai seinem langjährigen Kollegen und politischen Mitstreiter, dem deutschen Europaabgeordneten Udo Voigt (MdEP), die Stimme zu geben.
Abschließend zog er ein kurzes Resümee seiner politischen Tätigkeit: „Ich bereue nichts, ich bedaure nichts.“
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Ein Grosser Unbeugsamer geht – schade – aber so ist das Leben. Er war vielen von uns ein Vorbild und wird es bleiben. Auch schade, dass Marine nicht dasselbe Format hat. Es wird leider alles sehr durchschnittlich und die wikrlich Guten werden immer weniger.