Brüssel. Bei der jüngsten Geberkonferenz für die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge haben die internationalen Geldgeber jetzt fast sieben Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) zugesagt, was allerdings weniger ist, als für die Versorgung der Millionen Flüchtlinge in Syrien und in den Nachbarländern nötig wäre. Die UNO hatte die erforderliche Summe auf 7,8 Milliarden US-Dollar veranschlagt.
Wie der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, zum Abschluß der Konferenz mitteilte, ist die EU mit zwei Milliarden Euro der größte Geldgeber. Der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, zeigte sich „sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, betonte aber, daß es einer politischen Lösung in Syrien bedürfe, um die Not der Bevölkerung zu beenden.
Die UNO hatte geschätzt, daß 4,9 Milliarden Euro für die rund 5,6 Millionen Syrer benötigt würden, die in Nachbarländer wie die Türkei, Libanon und Jordanien geflohen sind. Weitere 2,9 Milliarden Euro würden demnach für die Bevölkerung in Syrien benötigt. Schon vergangenes Jahr waren die Geldzusagen mit 4,4 Milliarden Dollar deutlich hinter den erhofften acht Milliarden zurückgeblieben.
Die Geberkonferenz fand einen Tag vor dem achten Jahrestag des Kriegsbeginns in Syrien statt. Zwar sind die Kämpfe erstmals seit langem weitgehend zum Erliegen gekommen, doch ist das Land von einem stabilen Frieden noch weit entfernt. Die politischen Verhandlungen unter Ägide der UNO in Genf stecken seit Jahren fest. Fortschritte gibt es hingegen im Rahmen des sogenannten Astana-Prozesses, an dem neben Syrien auch Rußland und die Türkei beteiligt sind. (mü)