Marburg. Am 18. Januar sollte Tarek Ramdani eigentlich abgeschoben werden. Bis 2014 lebte er mit seiner Frau illegal in Deutschland, ihr Asylantrag wurde 2018 abgelehnt. Die Familie saß bereits im Abschiebeflieger Richtung Algerien, als sich der Pilot weigerte, Ramdanis Frau mitzunehmen, weil diese schwanger war. Er soll zu Tarek Ramdani gesagt haben, daß er die Abschiebung als unmenschlich empfand und sich auch deshalb geweigert hat.
Seitdem lebt die Familie wieder in Marburg. Auf Kritik an der gescheiterten Abschiebung angesprochen, verteidigte der hessische CDU-Innenminister Peter Beuth die Vorgehensweise. Ihm seien über einen Zeitraum von mehreren Jahren acht Verwaltungs- und Gerichtsentscheidungen inklusive einer Petition vorausgegangen. Seine Meinung: „Da muß sich das werdende Elternpaar fragen, ob es sich durch eine frühzeitigere freiwillige Ausreise viel Streß und Belastung ersparen hätte können.“
Ein Wort ob der mangelhaften Konsequenz seitens Politik und Vollstreckungsbeamten verlautbarte der Unionspolitiker nicht. (tw/se)
In Hessen ist alles nur noch eine Farce wenn es um die Politik, Seilschaften, Korruption, die Grünen, Gerichtsentscheide, ja sogar um eigentlich rechtswidrige Verwaltungsakte im Ausländerrecht geht. Bei letzteren wird die Verwaltung durch Politik und Behördenleiter drangsaliert.