Immer mehr ausländische Ärzte: NRW will Ärzte-Exodus nach Deutschland ein Ende bereiten

28. Februar 2019
Immer mehr ausländische Ärzte: NRW will Ärzte-Exodus nach Deutschland ein Ende bereiten
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Düsseldorf. Mittlerweile stammen rund die Hälfte der Ärzte in Nordrhein-Westfalen, die ihre Approbation erhalten, aus dem Ausland. Im Jahr 2017 waren es 1.455 ausländische Ärzte, zu ihnen kamen noch einmal 1.771 deutsche Ärzte dazu. Das hält selbst der Gesundheitsminister Laumann (CDU) für moralisch fragwürdig. „Fachkräfte gezielt aus demografisch schwächeren Ländern abwerben, ist moralisch höchst fragwürdig“, sagte Laumann der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Aus diesem Grund wird das Bundesland keine Anwerbungsmaßnahmen von Medizinern im Ausland starten. Hauptherkunftsländer sind Syrien, Ägypten, Rumänien, Rußland, Libyen und Jordanien.

Mittlerweile schlagen auch Vertreter der Herkunftsländer Alarm. So erklärte etwa ein rumänischer Caritas-Direktor in einem Vieraugengespräch bei Laumann, daß in den vergangenen Jahren mehr als 26.000 Mediziner Rumänien verlassen hätten. Eine solcher Exodus an Ärzten würde zu einem medizinischen Notstand führen.

Daher hält es Laumann für eine „moralische Verpflichtung“, in Deutschland selbst genügend Ärzte auszubilden. Als Schritt dahin brachte er im Landeskabinett einen Gesetzentwurf ein, wonach künftig beim Studium von Hausärzten auf den Numerus clausus (NC) verzichten werden kann. Damit soll es ab dem kommenden Wintersemester landesweit 170 NC-freie Studienplätze für angehende Hausärzte geben. Dadurch würde Nordrhein-Westfalen zum ersten Bundesland mit einer sogenannten „Landarztquote“. (tw)

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