Französischer Vorzeige-Philosoph: „Merkels ‚Wir schaffen das‘ war Unsinn“

27. Februar 2019
Französischer Vorzeige-Philosoph: „Merkels ‚Wir schaffen das‘ war Unsinn“
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Nicht etwa „Rechtsextremisten“, sondern der renommierte – jüdischstämmige – französische Philosoph Alain Finkielkraut hat jetzt in einem Interview mit der „Welt“ knallhart mit der „Wir schaffen das“-Politik von Bundeskanzlerin Merkel abgerechnet. Die damalige Grenzöffnung durch die Kanzlerin und die damit verbundene Zuwanderung von Hunderttausenden sei für viele derzeitige Probleme verantwortlich, sagte Finkielkraut: „Europa wollte das nicht. Die Regierungen haben nicht ernstgenommen, was die Gesellschaften dachten und empfanden, und müssen das heute teuer bezahlen. Ohne Angela Merkels ,Wir schaffen das‘ und die Million Einwanderer, die Deutschland aufgenommen hat, hätte es keinen Brexit gegeben.“

Zwar habe er selbst keine Antwort darauf, was die richtige Reaktion auf die damalige Situation gewesen wäre, „aber ,Wir schaffen das‘ war einfach Unsinn. Sie sehen es ja selbst: Ihr schafft es nicht. Dieser Mix aus extremem Moralismus und wirtschaftlichen Interessen war abstoßend. Die Deutschen wollten sich damit freikaufen und endlich ein moralisch tadelloses Volk werden“, kritisiert Finkielkraut.

Nun würde die Europäische Union immer mehr ausgehöhlt werden, bis nichts mehr von den hehren Idealen übrig sei: „Europa ist auch dazu da, die Europäer zu schützen. Wenn Europa nur noch eine Anhäufung von Regeln und Prozeduren ist, dann wird es ein leeres Gebilde, genau das, was Jürgen Habermas vorschwebt. Mit Herrn Habermas werden wir nicht Europa retten.“

Zudem sei auch eine zunehmende Spaltung der europäischen Gesellschaften zu beobachten, die die Abwärtsentwicklung nur weiter verstärken werde: „Denn wir werden nicht aus dem Schlamassel rauskommen, indem wir uns in ein Europa der Progressiven und in eins der Nationalisten spalten, wie Emmanuel Macron das derzeit versucht“, so der Philosoph.

Finkielkraut fordert stattdessen eine restriktive Einwanderungspolitik, denn Europa sei „nicht dazu berufen, eine multikulturelle Gesellschaft zu werden“. Probleme – wie etwa zunehmender „Antisemitismus“ – würden dadurch erst importiert. Diesen gelte es massiv entgegenzutreten. (mü)

2 Kommentare

  1. Mikki sagt:

    Genau, leider wer von unseren Politikern gibt das zu ? Und die Grünen ? Ha ha ha.

  2. Claus sagt:

    Das mit dem Brexit stimmt so wohl nicht ganz. Die Islamisierung ist in GB schon weit fortgeschritten (Google-Suche: Scharia Großbritannien) und auch die Franzosen haben diesbezüglich schon mit rechtsfreien Räumen zu kämpfen.
    Was Merkel angeht, hat er aber vollkommen Recht.

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