Ungarn ist nicht flüchtlingsfeindlich: Regierung läßt ungarnstämmige Flüchtlinge aus Venezuela holen

23. Februar 2019
Ungarn ist nicht flüchtlingsfeindlich: Regierung läßt ungarnstämmige Flüchtlinge aus Venezuela holen
International
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Foto: Symbolbild

Caracas/Budapest. Die anhaltende Krise in Venezuela zieht jetzt auch in Ungarn Kreise. Dieser Tage machen Berichte in Ungarn die Runde, wonach die Regierung Orbán vor einigen Monaten 300 Flüchtlinge auf Staatskosten von Venezuela nach Ungarn habe fliegen lassen. Die Opposition wirft der Regierung eine „Geheimaktion“ vor.

Einem Bericht der Nachrichtenseite index.hu zufolge können die aufgenommenen Personen mindestens ein Jahr kostenlos in Ungarn wohnen und an Integrationsprogrammen teilnehmen. Danach müßten die Betroffenen, die bereits nach wenigen Monaten über eine Niederlassungsbewilligung auch eine Arbeitserlaubnis bekommen können, jedoch selbst für ihren Unterhalt sorgen.

Die ungarische Regierung versteht den Wirbel nicht und weist darauf hin, daß es sich bei den 300 Flüchtlingen nicht um die üblichen Migranten, sondern um Ungarnstämmige handle. Die Regierung habe die Aktion nicht bekanntgemach, da sie noch weitere Familien aus Venezuela nach Ungarn holen wolle, erklärte Kanzleramtsminister Gergely Gulyas. 30 Familien warteten in Venezuela noch auf ihre „Heimkehr“ nach Ungarn. Wer keine ungarischen Vorfahren nachweisen könne, der könne eine ungarische Staatsbürgerschaft mittels eines vergünstigten Einbürgerungsverfahrens erhalten.

Bereits im Vorjahr hatte es Schlagzeilen wegen einer ähnlichen Aktion gegeben, bei der 1300 Flüchtlinge aufgenommen worden waren. Der damalige stellvertretende Außenstaatssekretär Kristof Altusz hatte in einem Interview mit der maltesischen Zeitung „Times of Malta“ gesagt, daß sich sein Land keineswegs gegen „berechtigte“ Schutzsuchende wehre. Damals handelte es sich um Vertreter der christlichen Minderheit im Irak und Syrien, die nach Ungarn geholt wurden. (mü)

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Schlichting sagt:

    Kompliment an Herrn Orban, So geht Einbürgerung zum Wohle des Volkes.

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