Internationaler Iran-Kongreß in Warschau: „Eine reine Zirkusveranstaltung“

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Warschau. Der Iran hat die von den USA geplante Nahost-Konferenz über den Einfluß Teherans in der Region als „Zirkusveranstaltung“ bezeichnet. Sie sei Ausdruck „politischer Verzweiflung“, sagte Außenminister Zarif. Die USA und Polen haben für den 13./14. Februar Februar eine internationale Konferenz zur Zukunft und Sicherheit im Nahen Osten angekündigt, an der Staaten aus aller Welt teilnehmen sollen.

Der Sekretär des iranischen Nationalen Sicherheitsrats, Ali Shamkhani, sagte, die Konferenz sei ein Zeichen dafür, daß die amerikanische Anti-Iran-Politik ein Fehlschlag sei. „Diese Politik sowie die Sanktionen der USA gegen den Iran sind gescheitert, sonst bräuchten die Amerikaner keine internationale Konferenz mehr zu veranstalten“, zitierte die Nachrichtenagentur Isna Shamkhani am Samstag.

Nach Einschätzung von Beobachtern im Iran wurde der Zeitpunkt der Konferenz von den USA bewußt gewählt. Fast gleichzeitig finden im Iran die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 statt.

Kritik gibt es auch am Gastgeber Polen. Mehr als hunderttausend Polen wollten 1942 im Zweiten Weltkrieg über den Iran in ihre Heimat zurückkehren, schrieb Vizeaußenminister Abbas Araqchi auf seiner Twitter-Seite. Etwa 1.900 seien gestorben und auf einem Friedhof in Teheran begraben worden, der als polnischer Friedhof bekannt sei. Aus Respekt vor dem polnischen Volk sei dieser Friedhof seit über 70 Jahren unangetastet geblieben. Nun veranstalte Warschau ungeachtet dieser Vorgeschichte eine Anti-Iran-Konferenz. Das sei eine Schande, twitterte Außenminister Zarif.

Selbst polnischen Beobachtern zufolge richten die USA das Treffen in Polen aus, weil dort keine Proteste gegen US-Präsident Trump zu erwarten sin. Warschaus nationalkonservative PiS-Regierung und viele Polen sehen die USA als engen Verbündeten und Sicherheitsgaranten in der Region. (mü)