Gründungspläne werden konkreter: „Gelbwesten“-Aktivistin will Partei ins Leben rufen

10. Januar 2019
Gründungspläne werden konkreter: „Gelbwesten“-Aktivistin will Partei ins Leben rufen
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Die französische Parteienlandschaft gerät möglicherweise schon bald in Bewegung. Jetzt hat eine prominente „Gelbwesten“-Aktivistin der ersten Stunde angekündigt, eine neue Partei gründen zu wollen. Arbeitstitel der neuen Formation sei „Les Emergents“ („Die Aufstrebenden“), teilte die Bretonin Jacline Mouraud mit. Mit der neuen Partei will Mouraud nach eigenen Angaben erstmals bei den Kommunalwahlen 2020 antreten.

Sie wolle nicht zwangsläufig selbst an die Parteispitze treten, es gs gehe ihr aber darum, „Menschen gegen die Gewalt und für den Respekt vor unseren Institutionen zu versammeln“. Inhaltlich will sie früheren Aussagen zufolge „neue und konstruktive Ideen für das Land“ vorbringen. Es gehe ihr unter anderem um den Kampf gegen den Klimawandel und gegen den „Kult der Konsumgesellschaft“, sagte Mouraud, die bereits im Oktober die Franzosen in einem Handyvideo aufgerufen hatte, ihrem Beispiel zu folgen und eine gelbe Warnweste hinter die Windschutzscheibe ihres Autos zu legen. Damit protestierte die Akkordeonspielerin und freischaffende Hypnose-Therapeutin gegen die hohen Spritpreise und die geplante Erhöhung der Ökosteuer durch die Regierung Macron.

Mouraud gehört dem moderaten Flügel der „Gelbwesten“ an. Sie hatte sich mehrfach gegen die zuletzt eskalierende Gewalt und für Verhandlungen mit der Regierung ausgesprochen. Beobachter sähen vor allem den früheren Front National unter Marine Le Pen (heute Rassemblement National) von Wähler-Abwanderungen betroffen, sollten die „Gelbwesten“ eine eigene Partei ins Leben rufen. (mü)

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