Wieder Querschläger aus Pristina: Statt Verbot Legalisierung illegaler Waffen im Kosovo

27. Dezember 2018
Wieder Querschläger aus Pristina: Statt Verbot Legalisierung illegaler Waffen im Kosovo
International
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Foto: Symbolbild

Pristina. Das Kosovo, dessen Status als selbständiger Staat äußerst umstritten ist, bleibt weiter ein Unruheherd. Erst kürzlich sorgte die Ankündigung der Regierung in Pristina, die bisherigen Sicherheitskräfte in eine reguläre Armee umzuwandeln, für neuen Konfliktstoff. Jetzt will das Kosovo, das weltweit einen fragwürdigen Ruf als Drehscheibe illegaler Geschäfte und NATO-Protektorat genießt, auch noch Millionen illegaler Schußwaffen legalisieren.

Dieses Ansinnen steht diametral zu den Bemhungen der EU, die verstärkt gegen den Schwarzhandel mit Waffen vorgehen will. Den Ländern der Region wurde Unterstützung in Millionenhöhe zugesagt. Auch Deutschland und Frankreich unterstützen ausdrücklich den Kampf der Westbalkan-Länder gegen illegale Waffen. Zwischen drei und sechs Millionen davon sollen im gesamten Balkanraum noch in privatem Besitz sein. In Brüssel sieht man darin auch eine Gefahr für die Europäer, denn immer wieder tauchen illegale Balkan-Waffen auch bei Terroristen in Westeuropa auf.

Doch das Kosovo geht den umgekehrten Weg. Dort starteten die Behöden kürzlich eine Legalisierungsaktion. Laut Schätzungen sollen zwischen 240.000 und 260.000 illegale Stücke im Umlauf sein. Es handelt sich um eine Legalisierung auf freiwilliger Basis, die die nächsten sechs Monate dauern soll. Die Bürger sollen ihre illegal erworbenen Waffen im Privatbesitz bei den zuständigen Sicherheitsbehöden melden. (mü)

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