Neues zum Unglücksflug MH17: Tödliche Buk-Rakete stammte aus ukrainischen Beständen

18. September 2018
Neues zum Unglücksflug MH17: Tödliche Buk-Rakete stammte aus ukrainischen Beständen
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Der Krimi um den Absturz des Malaysian-Airlines-Fluges MH17 über der Ostukraine im Juli 2014 geht in die nächste Runde. Nachdem westliche Ermittler in den letzten Jahren immer wieder Rußland verdächtigten, schuld am Absturz der Maschine gewesen zu sein, reicht Moskau jetzt den schwarzen Peter weiter.

Hochrangige russische Militärs legten nun in Moskau neue Beweise dafür vor, daß die zum Abschuß der malaysischen Passagiermaschine verwendete Buk-Rakete im Jahr 1986 in die Ukraine geliefert worden sei und nicht aus russischen Armeebeständen stamme. Die Erklärung widerspricht Erkenntnissen „internationaler“ Ermittler, die bislang von einer russischen Buk-Rakete ausgehen.

Ausgehend von der Seriennummer, die sich auf einem Triebwerksfragment der Rakete befand, habe man die Fabriknummer der Rakete und den Produktionsort im russischen Dolgoprudny eruieren können, erklärte der Chef der für Artillerie und Raketen zuständigen Abteilung im russischen Verteidigungsministerium, Nikolaj Parschin, vor Journalisten.

Wörtlich sagte Parschin: „Rakete Nummer 886 847379 wurde am 29. Dezember 1986 per Zug an die Militäreinheit 20152 geliefert, die damals in Terebowlja, Oblast Ternopil, Ukraine, stationiert war. Sie verblieb nach dem Zerfall der Sowjetunion bei den ukrainischen Streitkräften.“ Als Beweis wurde den Journalisten ein Journalbuch des Raketenherstellers gezeigt, das zuvor noch als „streng geheim“ klassifiziert war.

Gleichzeitig wies der Sprecher der russischen Streitkräfte, Igor Konaschenkow, auf optische Unregelmäßigkeiten in den Videos hin, die von der internationalen Ermittlungsgruppe veröffentlicht wurden, und beschuldigte die Ukraine, Beweismittel manipuliert zu haben.

Die Ermittler reagierten auf die neuen Beweise skeptisch: wenn Rußland das Material zur Verfügung stelle, werde es geprüft, teilte die Kommission JIT in den Niederlanden mit. Der ukrainische Verteidigungsminister Stepan Poltorak sprach der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge von einer „neuen Lüge“, einem „neuen Fake“ Rußlands.

Russische Militärs widersprechen nicht zum ersten Mal den Erkenntnissen der internationalen Ermittlungsgruppe, die eine russische Einheit für den Abschuß der malaysischen Boeing verantwortlich machen will.

Flug MH17 war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine von einer Rakete getroffen worden und abgestürzt. Alle Passagiere kamen ums Leben. (mü)

2 Kommentare

  1. akizur sagt:

    Doch warum rücken die Russen erst 4 Jahre nach dem Abschuss mit diesem neuen Beweismaterial hraus? Das hätten sie ja gleich machen können, nachdem die Seriennummer der Rakete bekannt war. Doch macht nichts, ob so oder so, Putin ist immer schuld.

  2. Reser sagt:

    Na , das wird die UKRAINE doch so nicht akzeptieren ! Das wirft ja alle bisheringen „Tatsachen“ über den Abschuß durch die „Russen“ über den Haufen , das geht so nicht !
    Hier sollten sich mal die MERKEL + die EU „einschalten“ !

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