Salvini kritisiert Macron wegen Asylpolitik: „Ein Heuchler und Schwätzer“

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Rom. Im Streit um die europäische Asylpolitik stehen sich derzeit mit besonderer Schärfe der italienische Lega-Innenminister Salvini und der französische Präsident Macron als Kontrahenten gegenüber. Nachdem letzterer Salvini und den ungarischen Regierungschef Orbán als „Nationalisten, die Haß verbreiten“, bezeichnet hatte, schoß Salvini jetzt in einem Radiointerview zurück: „Macron, der den Gutmenschen spielt, hat im vergangenen Jahr an der Grenze zu Italien 48.000 Menschen abgeschoben.“ Und: „Ist das das solidarische Europa, von dem Sie und die Gutmenschen reden?“

Salvini bezeichnete Macron als „Heuchler und Schwätzer“, der sich nur aus „wirtschaftlichem Interesse“ bewege. „Italien hat mehr als genug getan, gerettet und gezahlt. Wir akzeptieren keine Reden über Solidarität. Italien ist nicht mehr Europas Flüchtlingslager. Das süße Leben für Schlepper und Gutmenschen ist zu Ende“, bekräftigte der Minister einmal mehr.

Salvini kritisierte auch, daß Europa Italien keine Unterstützung im Zusammenhang mit den Migranten an Bord der „Diciotti“ geleistet habe. „Europa hat sich wieder einmal weggedreht. Wir haben daher außerhalb Europas Hilfe gesucht. Wir haben uns an Albanien gewendet. Wir haben auch Kontakt zur katholischen Kirche aufgenommen, die die Kosten für die Versorgung der Migranten übernimmt. Diesmal zahlen die Italiener nicht“, so Salvini.

Vor dem Hintergrund des informellen EU-Verteidigungsministerrats in Wien am Donnerstag, im Rahmen dessen auch die EU-Mission „Sophia“ zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Mittelmeer diskutiert wurde, drohte Salvini mit einem kompletten Rückzug Italiens aus der Mission. (mü)

Bildquelle: Ministry of the Interior – https://www.interno.gov.it/it/ministero/matteo-salvini/CC BY 3.0 it