Folge der neuen US-Sanktionen: Rußland und die Türkei rücken zusammen

15. August 2018
Folge der neuen US-Sanktionen: Rußland und die Türkei rücken zusammen
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Ankara. Die neue Welle von US-Sanktionen und -Strafzöllen bringt Rußland und die Türkei zueinander. Jetzt haben die beiden Länder gemeinsam die Politik der USA scharf kritisiert und ihnen „Schikane” vorgeworfen. „Diese Politik darf nicht fortgesetzt werden”, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Besuch in Ankara. „Wir sehen die Verschärfung von Sanktionen als nicht legitime Politik”, sagte Lawrow.

Die USA wollten den Ton in internationalen Angelegenheiten ohne Abstimmung mit anderen Staaten vorgeben, so der russische Außenminister.

Beide Länder sind von neuen Sanktionen durch die USA betroffen. In der vergangenen Woche hatte Washington sowohl Strafmaßnahmen gegen Moskau als auch gegen Ankara verhängt. Im Fall der Türkei verdoppelte US-Präsident Trump Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der Türkei. Die Lira, die seit Monaten schwächelt, befindet sich seither im freien Fall.

Lawrows türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu forderte während der gemeinsamen Pressekonferenz, daß die „Ära der Schikanen” enden müsse. Die USA würden nur respektiert werden, „wenn sie anderen Ländern und ihren Bedenken zuhören und alle als gleich ansehen”.

Rußland und die Türkei näherten sich insbesondere seit dem mißglückten Putsch in der Türkei im Juli 2016 verstärkt an. In NATO-Kreisen stößt insbesondere für Besorgnis, daß die Türkei hochmoderne russische S-400-Flugabwehrsysteme kauft. Seit der Einigung über die Gaspipeline „Turkish Stream“ durch das Schwarze Meer im Oktober 2016 ist die Türkei darüber hinaus strategischer Öl-Partner Moskaus. (mü)

 

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