Wertvolle Facebook-Daten: Cambridge Analytica offenbar auch am Brexit beteiligt

29. März 2018
Wertvolle Facebook-Daten: Cambridge Analytica offenbar auch am Brexit beteiligt
International
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Foto: Symbolbild

London. Die im Zusammenhang mit dem Facebook-Datenskandal ins Visier geratene Firma Cambridge Analytica (CA) hat einem Medienbericht zufolge offenbar auch im Brexit-Referendum eine Rolle gespielt. Das Unternehmen, das die bei Facebook abgegriffenen Daten für gezielte Wahlwerbung für Donald Trump aufbereitet hat, ist demnach eng mit dem kanadischen Datenanalyse-Unternehmen AggregateIQ (AIQ) verbunden, das auch an der Brexit-Kampagne mitwirkte.

Der britische „Observer“ beruft sich dabei auf den ehemaligen CA-Mitarbeiter Christopher Wylie, der den Skandal um unrechtmäßig gesammelte Facebook-Daten mit seinen Enthüllungen ins Rollen gebracht hatte. Ihm zufolge soll AIQ zeitweise intern als Abteilung von Cambridge Analytica bezeichnet worden sein. AIQ streitet jedoch auf seiner Webseite ab, jemals ein Teil von Cambridge Analytica oder deren Muttergesellschaft SCL gewesen zu sein.

Tatsächlich hatte die Brexit-Kampagne des heutigen Außenministers Boris Johnson – „Vote Leave“ – 40 Prozent ihres Budgets in die Arbeit von AggregateIQ gesteckt. Einem ehemaligen Brexit-Wahlkämpfer zufolge soll über eine gesonderte Scheinkampagne sogar noch mehr Geld nach Kanada geflossen sein. Die britische Wahlkommission ermittelt nun, ob „Vote Leave“ die gesetzliche Obergrenze für Wahlkampfausgaben überschritten hat. Johnson bestreitet die Vorwürfe. Er bezeichnet die Anschuldigungen als „ausgesprochen albern“.

Die Kampagne für den EU-Austritt „Leave.EU“ des damaligen Chefs der Unabhängigkeitspartei UKIP, Nigel Farage, soll dem „Guardian“ zufolge sogar direkt mit Cambridge Analytica zusammengearbeitet haben. (mü)

 

Bildquelle: Pixabay

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