„Deutsche Interessen vertreten“ – AfD-Jungpolitiker Reimond Hoffmann im ZUERST!-Gespräch

16. Februar 2018
„Deutsche Interessen vertreten“ – AfD-Jungpolitiker Reimond Hoffmann im ZUERST!-Gespräch
National
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Foto: Symbolbild

Reimond Hoffmann, Spitzenfunktionär der „Jungen Alternative“, im ZUERST!-Gespräch über „umstrittene“ Auslandsreisen, Redeverbote und nationale Interessen

Herr Hoffmann, Sie wurden in den letz­ten Wochen Ziel scharfer Kritik aus den eigenen Reihen. Sie haben als Funktionär der AfD-Jugendorganisation „Junge Al­ternative“ (JA) eine Reise in den Iran un­ternommen, um sich über die Situation dort zu informieren. Danach warf man Ihnen vor, Sie stünden „in Verbindung mit dem Terrorregime in Teheran“…

Hoffmann: Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich gesehen habe, was da plötzlich los war. Man hat mir unter­stellt, ich hätte an irgendeiner „Intifada-Konferenz“ teilgenommen.

War das denn naheliegend?

Hoffmann: Ich war nicht einmal gleich­zeitig mit dem Intifada-Kongreß im Land. Darüber hinaus: Wenn Sie nach Washington fliegen, um sich die Stadt anzusehen, aber ein paar Tage vorher findet dort irgendein politischer Kon­greß statt – ist es dann „naheliegend“, daß Sie daran teilnehmen? Niemand würde so etwas ernsthaft unterstellen.

Aber eventuell würde ein Journalist, der gerade daran recherchiert, mal nachhaken…

Hoffmann: Hat in meinem Fall aber niemand gemacht. Anstatt mich anzurufen oder mir mal rasch zu schrei­ben und zu fragen, wann die Reise war und was ich dort gemacht habe, hat man einfach mit Unterstellungen gearbeitet. Also genau das, was wir den Mainstream-Medien ständig mit Recht vorwerfen.

Worum ging es denn bei Ihrem Iran-Aufenthalt wirklich?

Hoffmann: Ich wollte das Land, über das so viel geschrieben wird, schon lan­ge einmal selbst besuchen und mir zu­mindest einen kleinen Teil ansehen. Ich war Gast bei einer Konferenz zum The­ma „Seltene Krankheiten“, es ging aber auch um Gesundheit und Gesundheits­ökonomik im Iran. Interessant ist das iranische Gesundheitssystem, das übri­gens an Bismarck orientiert ist. Eingeladen wurde ich über einen guten Freund aus der Jungen Alternative.

Würden Sie denn wieder in ein „um­strittenes“ Land reisen?

Hoffmann: Jederzeit. Was soll daran falsch sein, sich selber einen Eindruck zu machen? Dagegen waren diejenigen, die meine Iran-Reise kritisierten, selbst nie vor Ort. Sie entnehmen ihre Infor­mationen über das Land den gleichen Medien, die behaupten, der Euro sei klasse, Masseneinwanderung nutze uns allen und Wladimir Putin sei ein böser Diktator…

…und die AfD sei eine rechtsextremisti­sche Partei.

Hoffmann: So ist es. Da lohnt es sich schon mal, sich selber ein Bild zu ma­chen. Ich hatte viele interessante Ge­spräche in Teheran. Da sind riesige Handelspotentiale, gerade für unsere Automobilindustrie. Interessant war für mich vor allem die Politik des Iran in der Region.

Auch das wird Ihnen angekreidet…

Hoffmann: Es ist immer bedauerlich, wenn gerade jene, die sich gegen Rede- und Denkverbote in Deutsch­land einsetzen, einem vorschreiben wollen, worüber man wiederum im Ausland sprechen darf und worüber nicht. Das ist doch albern. Außerdem betrifft uns als Deutsche das Thema der Stabilität in der Region, da kann es absolut nicht schaden, sich die Sicht­weise des Iran wenigstens einmal an­zuhören.

Wie meinen Sie das?

Hoffmann: Der Krieg in Syrien setzte eine Massenmigrationswelle nach Deutschland in Gang, darunter auch viele Terroristen und Kriminelle. Deutschland hat kein Interesse an Chaos und wildgewordenen Warlords im Nahen Osten, sondern an verläßlicher Stabilität. Das muß doch eigent­lich jedem einleuchten.

Eine Frage noch zur Jungen Alternative: Es stehen demnächst Wahlen an…

Hoffmann: Ja, die Junge Alternative wählt wohl an diesem Wochenende ihren Bundes­vorstand neu. Wichtig sind mir zwei Dinge: ein fairer Ausgleich zwischen den Flügeln und kreativ-aktivistische Arbeit. Für eine Doppelspitze beispiels­weise zusammen mit dem rheinland-pfälzischen AfD-Landtagsabgeordneten Damian Lohr stünde ich zur Verfügung.

Herr Hoffmann, vielen Dank für das Gespräch.

Reimond Hoffmann, geboren 1987 in Arad (Rumänien), ist stellvertretender Bundesvorsitzender der AfD-Jugend­organisation „Junge Alternative“ (JA). Hoffmann wuchs in Baden-Württem­berg auf und machte 2007 sein Abitur in Freiburg. Nach dem BWL-Industrie-Studium an der Dualen Hochschule Karlsruhe war er Mitarbeiter in mehreren mittelständischen Unternehmen in Karlsruhe und Freiburg. Hoffmann hat außerdem einen Master-Abschluß in „International Economy and Business“ an der Andrássy-Universität in Budapest. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der JA und war bei der Bundestags­wahl AfD-Direktkandidat in Rottweil-Tuttlingen.

Ein Kommentar

  1. Sack sagt:

    Das wird endlich allerhöchste Zeit!

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