Wien. In Österreich sorgt das 2016 entstandene Asyl-Papier des früheren grünen Frontmannes und Spitzenpolitikers Peter Pilz weiterhin für Gesprächsstoff. Die Mitarbeiter des ehemaligen Nationalratsabgeordneten und zeitweisen Grünen-Fraktionschefs im Wiener Rathaus bekommen wegen Pilz´ Ausführungen offenbar zunehmend Bauchschmerzen. Man könne das nicht mittragen, ist zu hören, und offizielle Parteilinie seien Pilz´ Forderungen ebenfalls nicht.
Die beiden ehemaligen Grünen Wolfgang Zinggl und Bruno Rossmann, die mit Pilz zusammen die Grünen verlassen hatten, wollen das Papier schon 2016 kritisiert haben und halten an ihrer Kritik fest. Pilz, der zur bevorstehenden österreichischen Nationalratswahl mit einer eigenen Liste antritt, hatte sich erst kürzlich stolz über das Papier gezeigt und erklärt, daß dies nun auch Parteilinie seiner neuen Liste werde. Doch ersichtlich gibt es Widerstand.
Pilz selbst fordert unterdessen ein scharfes Vorgehen gegen ein vom türkischen Präsidenten Erdogan gesteuertes „Agentennetz” in Österreich. Unter Hinweis auf „verschiedene Quellen” geht Pilz davon aus, daß rund 500 türkisch-islamistische Spitzel in der Alpenrepublik tätig sind. Heftige Kritik richtet der Ex-Grüne gegen Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP). Dieser sei untätig und „nicht bereit, Österreich gegen den politischen Islam zu verteidigen”, so Pilz. (mü)