Syrien auf dem richtigen Weg: 600.000 Flüchtlinge wieder daheim

17. August 2017
Syrien auf dem richtigen Weg: 600.000 Flüchtlinge wieder daheim
International
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Foto: Symbolbild

In Syrien stehen die Zeichen auf Befriedung und Rückeroberung. Die syrische Armee konnte in den letzten Monaten nicht nur weitere erhebliche Gebiete des Landes aus den Händen islamistischer Rebellen befreien. Inzwischen kehren auch Flüchtlinge in erheblichen Zahlen wieder zurück, die in den letzten Jahren vor Krieg und Terror geflohen waren.

Nach Angaben der UNO sind allein in der ersten Jahreshälfte 2017 mehr als 600.000 Syrer in ihre Häuser zurückgekehrt. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) jüngst mitteilte, waren 84 Prozent der 602.759 Rückkehrer Binnenvertriebene, die in anderen Landesteilen Zuflucht gefunden hatten. 16 Prozent kehrten auch aus Nachbarländern wie der Türkei, dem Libanon, dem Irak und Jordanien zurück.

Rund 27 Prozent der Rückkehrer gaben als Grund für ihre Rückkehr an, ihren Besitz schützen zu wollen. 25 Prozent nannten die Verbesserung der Wirtschaftslage und elf Prozent die Verbesserung der Sicherheitsbedingungen in ihrem Heimatort als Grund. 14 Prozent gaben dagegen eine Verschlechterung der ökonomischen Situation an ihrem Zufluchtsort als Grund an, und elf Prozent nannten „soziokulturelle Probleme“.

Rund 67 Prozent der Vertriebenen kehrten in die Provinz Aleppo zurück. Die Provinzhauptstadt war letztes Jahr Schauplatz heftiger Kämpfe, doch ging die Gewalt seit der von syrischen und russischen Truppen erzwungenen Niederlage der Terroristen deutlich zurück. 97 Prozent der Rückkehrer kehrten laut der UNO in ihr eigenes Haus zurück, obwohl vielfach der Zugang zu Trinkwasser und Gesundheitsdiensten eingeschränkt war.

Auch wenn zuletzt vermehrt Syrer in ihre Heimatorte zurückkehrten, gibt es laut der IOM weiterhin mehr als sechs Millionen Binnenvertriebene, und mehr als fünf Millionen Syrer leben im Ausland. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Das aus dem Lateinischen entlehnte Wort ‚Asyl bedeutet ‚Zuflucht‘. Artikel 16a(1)GG könnte somit auch lauten: „Politisch Verfolgte genießen Zuflucht“; dieser Artikel wurde sinngemäß um die Genfer Konvention – Vertriebene durch Krieg, Terror und Verwüstung – erweitert. Das heißt aber im Umkehrschluß, daß in ein fremdes Land davor Geflohene wieder in ihr angestammtes Heimatland zurückkehren müssen, wenn dort wieder Frieden herrscht und keine Bedrohung für Leib und Leben mehr besteht. Überdies werden sie in ihrem Land für den Wiederaufbau benötigt.

    Von den Asylbewerbern, die in der Regel vom (vorläufigen) Zufluchtsstaat alimentiert werden, sind grundsätzlich die klassischen Einwanderer zu unterscheiden. Diese bringen für gewöhnlich neben einer ausgeprägten Integrations- und Leistungsbereitschaft auch eine solide berufliche Qualifikation mit (wie bspw. die französischen Hugenotten in Preußen).

    Was also stünde dem entgegen, die in Deutschland vorübergehend Zuflucht gefundenen hunderttausenden Syrer wieder in ihre angestammte Heimat zurückzuschicken?

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