Ein trojanisches Pferd aus Brüssel: EU will „Hilfszentrum“ auf serbischem Flughafen errichten

11. Juli 2017
Ein trojanisches Pferd aus Brüssel: EU will „Hilfszentrum“ auf serbischem Flughafen errichten
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel/Belgrad. Ein geopolitisch brisantes Vorhaben: die EU plant, ein offizielles Hilfszentrum in Serbien zu errichten – unmittelbar neben dem Terrain des Flugplatzes in Ponikve in Uzice in Südwestserbien. Wie die Tageszeitung „Danas“ berichtete, will die EU gemeinsam mit den USA in das Zentrum investieren. Es solle sich um ein Gegenstück zum russischen Hilfszentrum im südserbischen Nis handeln.

Der örtliche Flughafenchef Sasa Savic bestätigte, daß sich der Flughafen im Vorjahr bei der EU-Vertretung in Belgrad für die Finanzierung des Projektes beworben habe. Eine endgültige Entscheidung stehe noch aus. Auch Vertreter der US-Botschaft in Belgrad hätten die Idee als „interessant“ bezeichnet. Eine endgültige Antwort stehe ebenfalls noch aus, so Savic.

Das Projekt dürfte von vielen Serben als glatte Provokation empfunden werden, denn der Flugplatz in Ponikve wurde während des NATO-Überfalls auf das damalige Jugoslawien im Frühjahr 1999 völlig zerstört. Daß die EU bei ihrer „Hilfsmission“ auch die USA mit ins Boot holen könnten, stößt vielfach auf Mißfallen, denn die USA unterhalten als Folge der Intervention von 1999 bereits die strategisch bedeutsame Basis „Camp Bondsteel“ im Kosovo. Serbische Sicherheitskreise argwöhnen jetzt, das geplante Hilfszentrum der EU könnte auch für Spionagezwecke genutzt werden. Experten weisen daraufhin, daß von Ponikve aus Flugdrohnen ganz Osteuropa bis zur russischen Grenze überwachen könnten. (mü)

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