„Fracking“ ist nicht vom Tisch: China plant Schiefergas-Offensive

14. Februar 2017
„Fracking“ ist nicht vom Tisch: China plant Schiefergas-Offensive
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Peking/Moskau. Während in Deutschland die ökologisch umstrittene Förderung von Schiefergasvkorkommen im Wege des „Fracking“-Verfahrens weitestgehend vom Tisch ist, gehen andere Länder den umgekehrten Weg.

China zum Beispiel. Das aufstrebende Reich der Mitte will in den nächsten drei Jahren die Gasförderung auf 30 Milliarden Kubikmeter erhöhen. Das größte Öl- und Gasunternehmen des Landes CNPC plant zum Jahr 2020 die Erhöhung der Schiefergasförderung im südlichen Teil der Provinz Sichuan von 2,3 auf zehn Milliarden Kubikmeter pro Jahr. In den ersten elf Monaten des Vorjahres lag die Gasfördermenge in China bei insgesamt 121,1 Milliarden Kubikmeter, 2015 machte sie rund 4,5 Milliarden Kubikmeter aus, was um ein Vielfaches mehr als in den Jahren zuvor ist.

Auch Rußland ist eher zurückhaltend. „Die Arbeit im Bereich Schiefergasförderung ist in Rußland in absehbarer Zukunft nicht geplant, weil die Vorräte der traditionellen Gasvorkommen groß sind“, ist vom russischen Gaskonzern Gazprom zu hören. „Mittel- und langfristig wird sich die Entwicklung der Schiefergasförderung außerhalb Nordamerikas auf eine kleine Zahl von Ländern beschränken, wobei die USA der größte Welthersteller bleiben“, heißt es weiter. (mü)

2 Kommentare

  1. Peter Werner sagt:

    Die Umweltschäden durch Fracking sind unbestritten und die Giftbrühe (zum Auspressen des Gases) schädigt Menschen ganz direkt und konkret.

    Der chinesischen Regierung ist das offenbar wurscht. Die verheizen ihre Arbeiter-Armee im Wirtschaftskrieg wie Stalin seine Rote Armee gegen Deutschland. Auch in USA hat es schon Kranke und Tote in Fracking-Gebieten gegeben. Wo will man im dicht besiedelten Deutschland sowas durchführen?

    Davon abgesehen ist die Förderung teuer und lohnt sich erst ab einem Ölpreis von ca. 85$ pro Barrel (aktueller Preis: 55$ pro Barrel).

    Auch ein Grund der OPEC, den Ölpreis niedrig zu halten: Die wollen die US-Fracking-Industrie (hochverschuldet) in den Bankrott treiben.

    Aus verschiedenen Gründen ist China in Sachen Fracking kein Vorbild für den Rest der Welt.

    • Peter Werner sagt:

      Falls sich hier jemand wundert, warum ich Öl-Preis und Gas-Preis so einfach durcheinanderwerfe: Es gibt keinen „Gas-Preis“ – weil man Erdgas nicht so ohne weiteres transportieren kann. Man braucht Pipelines oder muß das Gas verflüssigen und mit Flüssiggas-Schiffen transportieren. Darum ist Erdgas und auch der Preis dafür immer eine regionale Angelegenheit. Und weil sich Erdgas und Erdöl als Energieträger immer in direkter Konkurrenz befinden, orientiert sich der Preis auch immer aneinander.

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