„Qualitätsmedien“ schlagen Alarm: Der Kreml soll Marine Le Pen unterstützen

10. Februar 2017
„Qualitätsmedien“ schlagen Alarm: Der Kreml soll Marine Le Pen unterstützen
International
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Foto: Symbolbild

Paris/Moskau. Bundesdeutsche Qualitätsmedien versuchen die Öffentlichkeit auf eine neue Perfidie Rußlands einzustimmen: wie die „Bild“-Zeitung am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe spekulierte, hat der Kreml damit begonnen, den französischen Wahlkampf zu beeinflussen und – das ist für bundesdeutsche Linksliberale besonders verwerflich – die rechte Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen zu unterstützen. Angeblich warnt der französische Geheimdienst DGSE davor.

Dieser geht demnach davon aus, daß Rußland aktiv versucht, die Stimmung in Frankreich zugunsten Marine Le Pens zu beeinflussen, vor allem in den sozialen Netzwerken. Dazu sollen sich die russischen Internet-Finsterlinge automatischer „Bots“ bedienen, die Tausende positiver Nachrichten generieren. Außerdem sollen Daten und vertrauliche E-Mails von Widersachern veröffentlicht werden.

Den französischen Geheimdienstlern zufolge soll der Angriff des Kreml auf Le Pens Gegner bereits begonnen begonnen haben. Vor allem der wirtschaftsliberale und rußlandkritische Kandidat Emmanuel Macron soll im Zentrum der Kreml-Intrigen stehen. Die Homepage von Macrons Partei „En Marche!“ soll seit November bereits 1922 mal angegriffen worden sein, berichtet „Bild“ unter Berufung auf das französische Magazin VSD.

Perfiderweise sollen gleichzeitig auch die beiden russischen Staatssender RT (früher „Russia Today“) und „Sputnik“ zum Großangriff auf Macron ausgeholt haben und ihn als Lobbyisten der amerikanischen Banken, als  Globalisierungsbefürworter und Homosexuellen diffamieren. Auch Wikileaks-Gründer Julian Assange soll in einem Interview mit der russischen Zeitung „Iswestija“ „interessante Informationen über Emmanuel Macron“ angekündigt haben.

Die Beeinflussung von Wahlkämpfen in anderen Ländern ist der bundesdeutschen Politik demgegenüber völlig fremd. Nach dem jüngsten US-Präsidentschaftswahlkampf machten Berichte die Runde, wonach sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, ein Staatsunternehmen, ihre Untersützung Hillary Clintons zwischen 1.000.000 und 5.000.000 Dollar kosten ließ. (mü)

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