Snowden zum Jahreswechsel: Bei der Überwachung geht es um Macht, nicht um Terrorabwehr

2. Januar 2017
Snowden zum Jahreswechsel: Bei der Überwachung geht es um Macht, nicht um Terrorabwehr
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Der Whistleblower und Enthüller des NSA-Überwachungsskandals, Edward Snowden, hat sich von Moskau aus auf dem „Chaos Computing Congress 2016“ (33C3) mit einer zugeschalteten Videobotschaft zu Wort gemeldet. Darin warnt der prominente Überwachungskritiker vor Gleichgültigkeit gegenüber der anhaltenden Datenschnüffelei durch Geheimdienste. Als Werkzeug gegen den Terrorismus hält er Überwachungsmaßnahmen für ungeeignet.

Snowdens Ansicht nach geht es bei der heute praktizierten Überwachung „nicht um Sicherheit oder Schutz, sondern um Macht“. Geheimdienste suchten nach Schwächen, ohne dabei zwischen Bürgern und Verdächtigen zu unterscheiden. Eine gewichtige Rolle bei der Aufklärungsarbeit bezüglich der Programme der NSA und ihrer Partner schreibt der Whistleblower Deutschland zu, da es sonst nirgends einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß dazu gäbe.

Das anhaltende Schweigen ob der NSA-Praktiken gefährde außerdem die Glaubwürdigkeit des Westens. Weiters warnte Snowden davor, daß in immer mehr Ländern die Überwachungsmechanismen ausgebaut und die Kompetenzen zum Teil mißbraucht würden. Es sei grundsätzlich schlecht, wenn Regierungen im Geheimen handelten. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Bjs/CC BY-SA 4.0

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