Wieder mehr Illegalen-Aufgriffe: Ungarische Politiker rechnen mit neuem „Flüchtlings“-Ansturm

1. Dezember 2016

Budapest. In Ungarn stellt man sich nach einer Zeit relativer Ruhe an der „Flüchtlings“front bald wieder auf turbulente Zeiten ein. Angesichts von 174 illegalen Grenzüberschreitungen allein zwischen Freitag und Sonntag spricht der Bürgermeister der Grenzgemeinde Ásotthalom, László Toroczkai, von einer „Ruhe vor dem Sturm”. Toroczkai befürchtet, daß die Türkei bald die Grenztore für 3,5 Millionen Migranten nach Europa öffnen wird.

Auf seiner Facebook-Seite schreibt er: „61 Personen, d.h. bereits eine kleinere Armee brach heute Morgen bei Ásotthalom nach Ungarn ein. Sie haben den Grenzzaun einfach durchbrochen. Gerade neben meinem Gehöft wurden sie von der ungarischen Polizei und Armee aufgehalten. Die Schar bestand ausschließlich aus kräftigen muslimischen Männern, die aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan kamen. In den beiden letztgenannten Länder wird kein Krieg geführt. Obwohl seit dem Referendum über die EU-Umsiedlungsquoten für Flüchtlinge in den ungarischen Medien weniger darüber gesprochen wird, daß die neuen Eroberer in Scharen nach Europa strömen, ist es eine Tatsache, daß die ungarische Grenze weiterhin jeden Tag unter Belagerung steht. (…) Es ist wohl besser, nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn die Türkei ihre Drohung wahrmacht und 3,5 Millionen weitere Migranten nach Europa durchläßt, die natürlich über die Balkanroute ziehen würden.“

Laut dem ungarischenb Online-Portal police.hu wurden am Freitag 33, am Samstag 16 und am Sonntag 122 Menschen wegen illegaler Grenzüberschreitung festgenommen und von Polizei und Militär zu den provisorischen Sicherheitsgrenzsperren an der serbisch-ungarischen Grenze zurückgebracht.

Nach den geltenden Regeln, die seit 5. Juli in Kraft sind, werden aufgegriffene Illegale zu den Durchgangstoren am Grenzzaun zurückgebracht, dort wird ihnen eine Wegbeschreibung zur nächsten regulären Transitzone gegeben. Gegen Illegale, die zusätzlich den Grenzzaun oder eine Absperrung beschädigt haben, wird ein Strafverfahren eingeleitet.

Laut Polizeistatistiken wurden letzte Woche im serbisch-ungarischen Grenzgebiet insgesamt 201 Personen verhaftet und zur Grenze zurückgebracht. In der vergangenen Woche – vom 14. bis zum 20. November – betrug diese Zahl 271. An anderen Strecken der Grenze und innerhalb Ungarns wurden letzte Woche 25 Menschen wegen illegaler Grenzüberschreitung verhaftet. (mü)

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