Aleppo vor dem Fall: Assad steht vor seinem wichtigsten Sieg

29. November 2016
Aleppo vor dem Fall: Assad steht vor seinem wichtigsten Sieg
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus. Im Windschatten des Präsidentenwechsels und anhaltender europäischer Turbulenzen entscheidet sich in diesen Tagen möglicherweise der jahrelange syrische Stellvertreterkrieg: die Millionenstadt Aleppo steht vor ihrer Rückeroberung durch syrische Regierungstruppen und verbündete iranische und libanesische Milizen.

Die Ereignisse erinnern an das Finale der Schlacht um Stalingrad: syrische Regierungstruppen konnten jetzt im Zusammenwirken mit libanesischen und iranischen Milizionären eine Schneise durch den von Aufständischen kontrollierten Ostteil Aleppos schlagen und das von Terroristen verteidigte Territorium so in zwei Teile spalten. Wenige Stunden später konnten die Regierungstruppen den gesamten Nordteil von Ost-Aleppo übernehmen. Insgesamt haben die Aufständischen binnen weniger Tage mehr als ein Drittel des von ihnen beherrschten Gebiets in der Stadt verloren.

Mit dem sich abzeichnenden Fall der Stadt würden die Aufständischen ihre wichtigste noch verbliebene Bastion in Syrien verlieren. Präsident Assad würde künftig wieder die fünf größten Städte seines Landes beherrschen: Damaskus, Hama, Homs, Latakia und Aleppo. Wichtigste Stellung der Opposition ist künftig die Provinz Idlib. Das Gebiet im Nordosten Syriens wird – noch – fast vollständig von einem islamistischen Rebellenbündnis kontrolliert. Dabei handelt es sich aber vor allem um ländliche Gebiete. Sobald Assad wieder die volle Kontrolle über Aleppo innehat, kann er seine Truppen gegen die anderen Rebellengebiete einsetzen. Auch dabei dürften ihm die russische und syrische Luftwaffe sowie erhebliche Ressourcen an schiitischen Söldnern aus dem Libanon, dem Irak und Iran zur Verfügung stehen, während sich die EU und Washington über ihre künftige Syrien-Strategie erst noch klar werden müssen. (mü)

2 Kommentare

  1. edelweiß sagt:

    Er ist Friedensnobelpreisträger – geschützt in alle Ewigkeit.

  2. S.H. sagt:

    Nach Libyen hat er Syrien in Brand gesteckt, nachdem er den Irak und Afghanistan noch mehr als Bush verwirrt hatte: Obama. Wenn er nicht u.a. wegen der 300000 Toten in Syrien eingesperrt wird, wie Saddam Hussein wegen der 5000 getöteten Kurden hingerichtet wurde, kann von internationaler Gerechtigkeit nicht die Rede sein.

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