Deutschfeindlicher Ausbruch: Warschauer Professor wegen Gebrauch des Deutschen attackiert

10. September 2016
Deutschfeindlicher Ausbruch: Warschauer Professor wegen Gebrauch des Deutschen attackiert
International
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Foto: Symbolbild

Warschau. Polen fällt offenbar wieder in längst überwunden geglaubte antideutsche Klischees zurück. Jetzt ist ein polnischer Professor in einer Warschauer Straßenbahn attackiert worden, weil er mit einem Kollegen aus Deutschland Deutsch sprach. Polnische Medien griffen den Fall auf, nachdem eine Studentin darüber auf Facebook berichtet hatte.

Opfer des Vorfalls ist der Historiker Jerzy Kochanowski. Er erklärte Medien zufolge, daß er mit einer Schramme im Gesicht im Krankenhaus behandelt worden sei. Während einer Fahrt in der überfüllten Straßenbahn habe sich ein Fahrgast über die deutsche Sprache beschwert. Als Kochanowski sagte, er spreche Deutsch, weil sein Gast aus Jena kein Polnisch könne, schlug der Mann kurzerhand zu. Der Straßenbahnfahrer sei nicht zur Hilfe gekommen.

Kochanowski ist Professor an der Universität Warschau und forscht zu zeitgeschichtlichen Themen sowie zu den deutsch-polnischen Beziehungen. In Polen haben nationalistische, antideutsche und antirussische Stimmungen derzeit wieder Aufwind, was mit den fortdauernden Querelen mit Brüssel, aber auch mit der antirussischen Frontstellung im Gefolge der NATO-Eskalationspolitik zu tun hat. (mü)

Ein Kommentar

  1. ars77 sagt:

    So ist Europa in Wirklichkeit. Man hasst oder man liebt, davon abhängig welche Stimmung Massenmedien verbreiten. das Ziel der USA: Westeuropa von Russland durch „Gurtel“ pro-amerikanischen Regimen zu trennen. Dafür spielt Polen wichtige Rolle. Perfekt für USA wenn Polen sowohl russlandfeindlich (schon) als auch deutschfeindlich wird.

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