Eurasische Wirtschaftsunion expandiert: Freihandelsabkommen mit zwölf Ländern geplant

31. August 2016

Moskau. Rußland baut seine Rolle als attraktiver Wirtschaftspartner aus. Die russische Regierung plant jetzt, wie aus Kremlkreisen verlautete, Freihandelsräume mit insgesamt zwölf Ländern außerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion.

Konkret geht es um engere Wirtschaftskontakte mit Ägypten, Israel, Indien, China, Indonesien, dem Iran, Kambodscha, Südkorea, Venezuela, Nicaragua, Peru und Chile. Dabei seien jedoch, wie ein Sprecher des russischen Wirtschaftsministeriums in russischen Medien zitiert wird, die Interessen der derzeitigen Partner in der Eurasischen Wirtschaftsunion, nämlich Weißrußlands, Kasachstans, Armeniens und Kirgisiens, zu berücksichtigen.

Angestrebt werde eine sehr weitgehende Liberalisierung im Bereich des Handels mit Waren und Dienstleistungen sowie bei der Investitionskooperation. Die Unterzeichnung „solcher Abkommen verändert die Bedingungen für den Zugang zum Binnenmarkt: Es werden Zollgebühren und Steuern abgeschafft wie auch Beschränkungen für Warenmengen“, heißt es aus dem Moskauer Wirtschaftsministerium.

Der Vizepräsident des Russischen Industriellen- und Unternehmerverbandes, Alexander Murytschew, weist der russischen Tageszeitung „Iswestija“ zufolge darauf hin, daß die russische Freihandelsinitiative im Rahmen der Eurasischen Wirtschaftsunion geboren worden sei. Man wolle nun nach potentiellen Partnern Ausschau halten, „die loyal gegenüber Rußland sind und mit denen Rußland Handelserfahrungen hat, um den Handelsumsatz und die gegenseitigen Investitionen auszubauen sowie neue Produktionsstätten zu bilden.“

Als erste Vereinbarung über die Bildung eines Freihandelsraums zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und einem Drittstaat wurde im Mai 2015 das Abkommen mit Vietnam unterzeichnet. (mü)

Ein Kommentar

  1. Mark sagt:

    Das wiederum dürfte den VSA weniger gefallen; Rußland als lästige und auch mächtige Konkurrenz auf dem Weltmarkt.

    Für Europa wäre Rußland ein ebensoguter Handelspartner. Denn mit den sinnfreien Sanktionen haben wir letztlich einen der besten Rohstofflieferanten und zugleich einen der besten Kunden verloren.

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