Moskau/Ankara. Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Erdogan am Montag in Sankt Petersburg zeigt erste konkrete Früchte. Jetzt wurde eine gemeinsame Kommission beider Länder ins Leben gerufen, die sich einer Friedenslösung im seit 2011 währenden Syrienkonflikt widmen soll. Eine erste Arbeitssitzung fand am Donnerstag statt.
Der Sprecher des türkischen Präsidenten, Ibrahim Kalin, würdigte die Kommission als Beginn eines neuen Kapitels in den gemeinsamen Beziehungen, die sich nach dem Abschuß eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe im November 2015 rapide verschlechtert hatten. Künftig müßten solche Zwischenfälle vermieden werden, sagte der Erdogan-Sprecher.
Auch der türkische Botschafter in Rußland, Ümit Yadrim, bestätigte das Interesse an einer Beilegung des Syrien-Konflikts. Der Diplomat machte kein Hehl aus bestehenden russisch-türkischen Differenzen, das Wichtigste sei jedoch, daß beide Seiten daran interessiert seien, daß Syrien ein einheitlicher Staat bleibt.
Einer der gewichtigsten Streitpunkte ist die Zukunft des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Während Assad von Moskau unterstützt wird, drängt die türkische Politik offiziell auf seine Absetzung. Auch in der Kurdenfrage gibt es noch Kontroversen.
Experten wie der Präsident des russischen Instituts für Religion und Politik, Alexander Ignatenko, sehen das russisch-türkische Komitee denn auch nur als ersten Schritt im Neustart der gemeinsamen Beziehung. „Das Komitee wird ständig funktionieren, und das bedeutet, daß solche Maßnahmen erfolgreich sein werden. Und dann könnten auch andere Formen einer noch engeren Kooperation entstehen“, urteilte Ignatenko in einem Gespräch mit dem russischen Nachrichtenportal Sputnik. (mü)
Bildquelle: Wikimedia/Kremlin.ru/CC_BY-SA_4.0
Irgendwie wird es überhaupt nicht erwähnt, dass Erdogan aus Moskau gewarnt wurde.
Aber Russland hat nicht vor, sich mit Erdogan anzufreunden. In seinem offiziellen Brieg nach Moskau entschuldigt er sich, aber nach außen macht er weiter so, wie damals. Jetzt wo Erdogan sieht, dass er kein Stück Sуrien abbekommt, sondern eher ein Stück Türkei an Kurden verliert, dass USA nicht voll auf seine Seite stehen usw – man versteht es in Moskau, dass Erdogan gezwungen ist mit Moskau den Kontakt aufnehmen, aber sobald es die Möglichkeit besteht wird er verraten.
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