Jobbik-Chef Vona: „Die EU ist an ihrem Zerfall selbst schuld!“

10. Juli 2016
Jobbik-Chef Vona: „Die EU ist an ihrem Zerfall selbst schuld!“
International
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Foto: Symbolbild

Der Vorsitzende der ungarischen Rechtspartei Jobbik, Gábor Vona, geht in Sachen Brexit auf Distanz zur ungarischen Regierung unter Präsident Orbán und kritisiert insbesondere eine von Orbán im Vorfeld der Abstimmung vom 23. Juni finanzierte Anzeigenkampagne, in der sich die Budapester Regierung für einen Verbleib Londons in der EU starkgemacht hatte.

Anders als Orbán hat Vona Verständnis für den Brexit und erklärt: „Der Brexit ist nicht der Grund für das Zerfallen der EU, sondern eine Folge davon. Wir müssen analysieren, warum sich die EU in einem so katastrophalen Zustand befindet und warum einer der größten Nettozahler ihr nunmehr den Rücken zugewandt hat.”

Weiter analysiert Vona: „Die Gemeinschaft ist als wirtschaftlicher Verbund gestartet, und diese Tendenz hätte man auch durchaus unterstützen können. Aber heute sehen wir uns mit einer politischen und kulturellen Diktatur konfrontiert; dies löst natürlich negative Assoziationen in allen Mitgliedstaaten aus.”

Den entscheidenden Schlag versetzte nach Einschätzung des Jobbik-Chefs die unkontrollierte Zuwanderung der EU. Man dürfe sich nicht wundern, wenn aus der Bevölkerung negative Ressentiments der EU gegenüber resultierten. Die EU müsse sich jetzt wieder auf ihre Rolle als Wirtschaftsgemeinschaft besinnen, die „Vereinigten Staaten von Europa“ brauche niemand – ein Standpunkt, den die Jobbik-Partei seit vielen Jahren vertritt. (mü)

Ein Kommentar

  1. Dr. Altenburger sagt:

    Es sollen angeblich 400.000 Deutsche in den letzten Jahren nach Ungarn ausgewandert sein, bei solchen Politikern in Ungarn, kann man das nachvollziehen.

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