EU-Ratspräsident Tusk: „Brexit“ könnte die politische Zivilisation des Westens zerstören

15. Juni 2016
EU-Ratspräsident Tusk: „Brexit“ könnte die politische Zivilisation des Westens zerstören
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Dem EU-Ratspräsidenten bereitet ein möglicher EU-Austritt der Briten („Brexit“) offenbar Kopfzerbrechen. Tusk befürchtet für diesen Fall weitreichende Folgen. Der „Bild“-Zeitung sagte er jetzt: „Als Historiker fürchte ich: Der `Brexit` könnte der Beginn der Zerstörung nicht nur der EU, sondern der gesamten politischen Zivilisation des Westens sein.”

Ein Austritt werde alle radikalen Anti-Europäer in den EU-Staaten anfeuern, argwöhnt der EU-Ratspräsident. „Mehr noch: am Tag des Austritts der Briten würden unsere äußeren Feinde Champagner trinken. Wir sollten alles daran setzen, ihnen diese Party zu verderben.”

Tusk widersprach auch dem Eindruck, für die Briten würde sich nach einem Austritt wenig ändern. „Jede Familie weiß: Eine Scheidung ist für alle traumatisch.” Wirtschaftlich hätte jeder in der EU Nachteile, aber vor allem die Briten selbst, so Tusk. „Die Kampagne für den `Brexit` hat eine sehr klare Botschaft: `Laßt uns austreten. Nichts wird sich ändern, alles wird bleiben wie immer.` Nun, das ist falsch”, sagte Tusk. „Nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem geopolitisch wäre es ein Rückschlag für Großbritannien. Warum ist das so gefährlich? Weil niemand die langfristigen Folgen vorhersehen kann.“

Beobachter sehen in der massierten Medienkampagne der EU für einen Verbleib Großbritanniens in ihrem supra-nationalen Verband einen rein propagandistischen PR-Feldzug gegen die Brexit-Befürworter, der insbesondere wirtschaftliche Schreckensszenarien produziert, um die britischen Wähler für die EU zu mobilisieren. Derzeit bescheinigen Umfragen den Brexit-Anhängern 55 Prozent bei der bevorstehenden Abstimmung. (mü/sp)

13 Kommentare

  1. raus aus der EU + Natod sagt:

    Im Gedenken an den 17. Juni 1953 in Ost-Berlin rufe ich zum BREXIT auf.
    Was sich in der DDR nach 40 Jahren 1989 ereignete, sollte den Briten
    ohen solch lange Leidenszeit möglich sein.
    Rule the Waves ! Rule Britannia ! Albion be strong !

  2. Deutschsachse sagt:

    Der Brexit zerstört nur die Träume der politische Oberklasse und deren Machtansprüche. Die Zivilisation der Völker beinflusst das keinesfalls. Die Eurokraten haben die besch*** Angst vor dem Votum des Volkes, und dass ihre Brüsseler Futtertröge verlorengehen.

  3. Berta sagt:

    Die „politische Zivilisation des Westens“ ist genau das, was nicht europäisch ist und schnellstens zusammenbrechen möge. Die Franzosen sind aktiv im Straßen- und Streikkampf gegen die „westliche“ Bevormundung. Wo bleiben die Solidaritätsstreiks der Deutschen? Sobald der „Westen“ vertrieben ist, ist ein Haus Europa mit selbstbestimmten Völkern wieder möglich. Tusk scheint Antipole zu sein, so wie Merkel, Gabriel, Özdemir, Schäuble und zahlreiche Manager Antideutsche sind.

  4. Mark sagt:

    Tusk kann mit seiner „Argumentation“ am besten in einer dieser ungeheuer wichtigen Talk-Muppet-Shows auftreten. Vielleicht glaubt man ihm ja dort?

    Und was seine launigen Sätze anbelangt, Zitat: „…am Tag des Austritts der Briten würden unsere äußeren Feinde Champagner trinken. Wir sollten alles daransetzen, ihnen diese Party zu verderben.“

    So, so… na, Champagner brauche ich für einen solchen Fall zwar nicht, aber eine Halbe darauf würde ich mir bestimmt schmecken lassen.

  5. Fackelträger sagt:

    Viele von uns werden auch mitbekommen haben, dass in den letzten Monaten die britischen Flaggen „Union Jacks“ überall wie Pilze aus dem Boden schießen. Aber die Europäer laufen bereitwillig als Litfaßsäule mit Englandflagge auf dem Hemd, dem Handtuch, der Unterhose, der Badehose, dem Regenschirm herum. Dieses Blau-rote Stigma ist doch sowas von coooool…
    Wirklich gerissene Geschäftemacher verstehen es eben, es so einzurichten, dass das dumme Stimmvieh auch noch stolz Geld dafür ausgibt, um Propaganda für den Moloch EU zu machen, der ihre eigenen Nationen unterdrückt und letztlich auflöst.

  6. Peter Thomas sagt:

    Die „politische Zivilisation des Westens“ ist bedroht erstens durch den Turmbau zu Brüssel, zweitens durch die Ideologie der politischen Korrektheit und drittens durch Gestalten wie Tusk, Draghi, Juncker, Schulz und Merkel etc. etc., sage ich mal so als Nicht-Historiker.

    Der Brexit hingegen dürfte ein wichtiger Schritt zur Rettung Europas und seiner Völker sein.

  7. Etschländer sagt:

    Ahja, der Tusk. Kaum sitzen sie in Brüssel sind sie schon korrumpiert.
    Die Panikmache ist absurd: Es gibt an die 40 Staaten in Europa, 29 gehören zur EU und 19 zur Eurozone. Und die Schmarotzer tun als würde wegen einem Staat mehr oder weniger die Welt untergehen.

  8. K. Neumann sagt:

    Wenn sich die Kette Europäische Union durch einen Austritt Großbritanniens löst, schweben auch die übrigen Kettenglieder in Auflösung und das Medaillon Bundesreplik als schweres Mittelstück kracht ebenfalls zu Boden. Ob sich das zum Guten wendet wird dann die Zukunft zeigen.

  9. Muffputter sagt:

    Der nächste Schwätzer, der glaubt, die Menschen in GB durch sein
    Endzeitgeschwafel umdrehen zu können.

    Diese Typen sehen ihre Felle schwimmen und reagieren in lächerlicher Panik.

  10. Knakenbreker sagt:

    Sollte GB die EU verlassen, kann London sich endlich mal wieder auf etwas konzentrieren, das ihnen durch Brüssel etwas aus dem Ruder gelaufen ist, den Commonwealth of Nations und dessen Märkte.

    • Eidgenosse sagt:

      Richtig! Nur Abzocker-Konzerne haben in GB einen Vorteil innerhalb der EU. Aber fast alle KMU’s profitieren davon, endlich von der EU Regelungswut befreit zu sein. Vielleicht tendiert sogar die City o.L. zu einem Brexit? Dann allerdings würde die Manipulation der Abstimmung in die Brexit-Richtung laufen. So oder so, das offizielle Ergebnis dürfte nicht den abgegebenen Stimmen entsprechen.

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