Bedrohung durch Zika-Virus: WHO prüft Verschiebung der Olympischen Spiele

8. Juni 2016

Genf. Das Zika-Virus, das in Europa bislang nur sporadisch aufgetreten ist, sorgt in anderen Weltteilen für Angst. Jetzt will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen des endemischen Auftretens des Virus in Südamerika prüfen, ob die Sommerspiele in Rio verschoben werden sollten.

Mehr als 150 Experten hatten sich für eine Verlegung oder Verschiebung der Olympischen Spiele in Brasilien wegen des grassierenden Virus ausgesprochen. Jetzt will die WHO den Bedenken der Fachleute Rechnung tragen. Man habe bereits viermal Teams aus erfahrenen Wissenschaftlern nach Brasilien geschickt, „um Daten aus erster Hand über die derzeitige Lage zu sammeln“, schrieb WHO-Chefin Margaret Chan in einem unlängst veröffentlichten Brief.

Die Expertenteams sollten „das Risikolevel für die große Zahl an Athleten und Zuschauern“ prüfen und in Kürze ihre Einschätzung abgeben. Die Empfehlung werde dann „sofort“ im Internet veröffentlicht, sicherte Chan zu.

Infektionen mit dem Zika-Virus und dadurch verursachte Schädigungen von Föten bei Schwangeren werden seit 2015 erstmals und gehäuft in Lateinamerika beobachtet. Die WHO erklärte deshalb am 1. Februar 2016 den „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“. (mü)

 

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