Provokation im Südosten: NATO ratifiziert Beitrittsprotokoll für Montenegro

20. Mai 2016
Provokation im Südosten: NATO ratifiziert Beitrittsprotokoll für Montenegro
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel/Podgorica. Die NATO kann das Provozieren nicht lassen und hält an ihrer Einkreisungspolitik gegenüber Rußland fest. Jetzt wurde bei einem Außenministertreffen in Brüssel von allen 28 Mitgliedstaaten das sogenannte Beitrittsprotokoll für den NATO-Beitritt Montenegros unterzeichnet – gegen den Protest Rußlands.

Montenegro wird dem Dokument zufolge ab sofort an allen Treffen des westlichen Militärbündnisses mit Beobachterstatus teilnehmen. Die offizielle Aufnahme des Balkanlandes soll nach der Ratifizierung des Beitrittsprotokolls durch die nationalen Parlamente erfolgen, was nach Auskunft aus NATO-Quellen nicht länger als maximal ein Jahr in Anspruch nehmen sollte.

Rußland hatte zuvor mehrfach vor einer weiteren NATO-Osterweiterung gewarnt. Moskau sieht die Aufnahme Montenegros als Schritt, der zur weiteren Destabilisierung der euroatlantischen Sicherheit beitragen könne.

In Montenegro selbst ist die Stimmung gespalten. Die Regierung in Podgorica vertritt den Standpunkt, daß die Beitrittsprozedur die Beziehungen zu Rußland nicht belasten werde. Ein Teil der Opposition, die als prorussisch gilt, besteht auf der Durchführung eines Referendums. Im September letzten Jahres stimmten über 60 Prozent der Parlamentsabgeordneten für eine Resolution zum NATO-Beitritt. Im Oktober dieses Jahres finden allerdings Parlamentswahlen statt, die zu einer Art NATO-Referendum werden könnten.

Auch Rußland fordert ein Referendum und betont, daß es jedes Ergebnis akzeptieren werde. Dabei wird in Moskau kein Hehl daraus gemacht, daß die NATO-Beitrittsprozedur des Balkanlandes alles andere als wohlwollend aufgenommen wird. „Die andauernde Expansion der Militärinfrastruktur der NATO gen Osten kann zu Gegenmaßnahmen führen“, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. (mü)

2 Kommentare

  1. Fackelträger sagt:

    Wichtiges Ziel der westlichen Einweltler ist auch, den unbotmäßigen Staat Serbien vollkommen einzukreisen und zu isolieren.
    Tatsächlich sind ja die meisten Montenegriner ethnische Serben, die allerdings in Lateinschrift schreiben. Es sollte mich wundern, wenn diese montenegrinischen Serben sich wirklich ins Serbien-feindliche Lager ziehen lassen. Aber wie wir ja lernen mussten, soll „direkte Demokratie“ etwas ganz Fürchterliches sein, was nur „Rechtspopulisten“ einfordern.

    Nicht ganz außer Acht zu lassen: Auch in MN eine muslimische Minderheit aus den Jahrhunderten der türkischen Herrschaft auf dem Balkan zurückgeblieben, die die christlichen Serben hasst.

  2. Lupo sagt:

    Die NATO-Bonzen und gleichzeitige US-Knechte provozieren wo sie können und am Schluss ist Putin schuld. Sie schlaten die Transponder ihrer Provokationsflieger in der Ostsee aus und die Russen sind schuld. Sie provozieren im Südchineschen Meer und schups sind die Chinesen schuld. Was haben Kriegsflugzeuge der Amerikaner in der Ostsee zu suchen?

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