Erneuter Zensurversuch der Ukraine: BBC soll nicht mehr „Bürgerkrieg“ sagen

15. Mai 2016
Erneuter Zensurversuch der Ukraine: BBC soll nicht mehr „Bürgerkrieg“ sagen
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. Die Ukraine geht in jüngster Zeit nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland rigide gegen Medien und Journalisten vor, die für Kiew unbequeme Positionen vertreten. Jetzt hat die Ukraine die britische BBC sowie den britischen Kulturminister offiziell aufgefordert, nicht mehr das Wort „Bürgerkrieg“ für den Konflikt im Donbass zu verwenden. Mehrere Parlamentarier der Kiewer Rada fordern von der BBC darüber hinaus noch eine offizielle Erklärung.

Der Sturm im Wasserglas ist die Reaktion des außenpolitischen Ausschusses des Kiewer Parlaments auf eine BBC-Doku über den Absturz der malaysischen MH17-Boeing über der Ostukraine.

Das Wort „Bürgerkrieg“, wie es im Film verwendet wird, sei ein russischer Begriff, kritisiert die Abgeordnete der Präsidenten-Partei „Block Petro Poroschenko“, Swetlana Salischuk. Der Begriff sei „voreingenommen und irreführend“. Richtig hätte es heißen müssen: „Russische Aggression“ und „Okkupation“.

Die BBC hatte unlängst die Dokumentation „Die Verschwörungspapiere: Wer hat die MH17 abgeschossen?” ausgestrahlt, die sich mit verschiedenen möglichen Ursachen der Katastrophe sowie der Rolle Rußlands bei der Aufklärung auseinandersetzt. Unter anderem kam auch eine mögliche Verwicklung der ukrainischen Regierung oder des FBI zur  Sprache.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli im umkämpften ostukrainischen Donbass-Gebiet abgestürzt. Alle 298 Passagiere kamen ums Leben. Bis heute ist der Hergang der Ereignisse ungeklärt, und zahlreiche Ungereimtheiten geben nach wie vor zu Spekulationen Anlaß. (mü)

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