Frankfurt. Assimilation ist für Migranten der Schlüssel zum Erfolg auf dem Arbeitsmarkt. Der Soziologe Ruud Koopmans erklärte gegenüber der „F.A.Z.“, warum es gerade Muslime häufig nicht schaffen, sich in den Arbeitsmarkt westlicher Länder integrieren zu können.
Der niederländische Migrationsexperte betonte, „daß es einen Zusammenhang gibt zwischen kultureller Assimilation und struktureller Integration in den Arbeitsmarkt“. Doch gerade in Deutschland sei das „ein Tabu-Thema“. Stattdessen werde in Deutschland viel über eine angebliche Diskriminierung der Muslime berichtet. „Es gibt sicherlich Diskriminierung, diese fällt nur viel geringer aus als bislang angenommen“, so Koopmans. Er sieht die Gründe hingegen in den schlechteren Sprachkenntnissen der Muslime und deren selbstgewählter sozialer Abschottung von Nicht-Muslimen. Aus seiner Forschungsarbeit von über 20 Jahren leitete er als Regel ab: „Wer assimiliert ist, ist seltener arbeitslos und nimmt häufiger am Arbeitsmarkt teil.“
Warnend äußerte sich Koopmans über die derzeitige Wahrnehmung in Deutschland, daß kulturelle Anpassung der Migranten nicht wichtig sei. „In Deutschland gibt es jedoch einen starken Willen zu politischer Korrektheit, und es fehlt der Wille, die Bedeutung von kultureller Anpassung zu akzeptieren.“ Wohin das führen könne, sehe man an Schweden, daß große Probleme mit nicht integrierten Muslimen hat. „Schweden hat ein noch höheres Versorgungsniveau als Deutschland, gepaart mit einem sehr liberalen Ausländerrecht – eine fatale Kombination.“ (ag)