Ex-Anführer des „Rechten Sektors“: „Ukraine könnte noch 2016 zerfallen“

19. April 2016
Ex-Anführer des „Rechten Sektors“: „Ukraine könnte noch 2016 zerfallen“
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. Die von Bankrott und Bürgerkrieg geschüttelte Ukraine kommt nicht zur Ruhe. Jetzt hat einer der Protagonisten des vom Westen initiierten Putsches im Februar 2014, der ehemalige Führer des berüchtigten „Rechten Sektors“, Dmitri Jarosch, prognostiziert, daß die Ukraine noch im Laufe des Jahres 2016 zerfallen könnte.

In einem Interview mit der Online-Zeitung „Lenta.ru“ erklärte Jarosch wörtlich: „Jetzt geht es um die Rettung des Staates. Es gibt ein sehr pessimistisches Szenario, das unserem Land eine Bestehensfrist nur noch bis Jahresende gibt.“ Danach könnte die Ukraine in mehrere „Quasi-Staaten“ zerfallen. Jarosch will sich bei seiner Prognose auf Analysen ukrainischer Sicherheitsdienste stützen.

Jarosch, dessen chauvinistische Miliz „Rechter Sektor“ wiederholt an Ausschreitungen gegen die russischstämmige Bevölkerungsgruppe in der Ukraine beteiligt war und als Folge des Putsches von 2014 im Kiewer Parlament vertreten ist, beklagt sich heute selbst über die anhaltende Korruption und die Verarmung der ukrainischen Bevölkerung. „Und ich habe immer weniger Hoffnung, daß etwas mit konstitutionellen Mitteln geändert werden kann“, erklärte Jarosch.

Der „Rechte Sektor“, der im Mai 2014 auch am Großbrand im Gewerkschaftshaus in Odessa mit weit über 100 Toten beteiligt war, ist inzwischen auf Distanz zur Kiewer Regierung gegangen und droht mit einem neuen Aufstand mit noch mehr Blutvergießen. Jarosch, der die Bewegung ins Leben gerufen hatte, ist vor geraumer Zeit als Anführer zurückgetreten und kündigte an, eine neue Bewegung zu gründen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Sandra sagt:

    Wenn es ein echter Rechter Sektor ist, sollte der das Nationalprinzip vertreten: Russische Teile der Ukraine zu Russland, Polnische Teile der Ukraine zu Polen.

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