Bulgarien ist anders: Regierungschef lobt Bürgerwehren für Hilfe im Kampf gegen Illegale

14. April 2016
Bulgarien ist anders: Regierungschef lobt Bürgerwehren für Hilfe im Kampf gegen Illegale
International
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Foto: Symbolbild

Sofia. Anders als hierzulande, wo sie von Medien und Politikern in die „rechte“ Ecke gestellt werden, finden Bürgerwehren in Bulgarien offenbar die Wertschätzung der Politik. Besonders geschätzt wird die Mitwirkung der Bürgerwehren bei der Ergreifung von illegalen „Flüchtlingen“, die dann der Polizei übergeben werden. Jetzt bedankte sich der bulgarische Regierungschef Borissow öffentlich bei den Bürgerwehren und lobte ihren Bürgersinn.

Seit dem prominenten Fall eines Mannes, der im August 2015 von den bulgarischen Medien präsentiert wurde und der es vor laufender Kamera als seine Pflicht bezeichnet hatte, dort einzuschreiten, wo die Polizei versage, haben sich Bürgerwehren in Bulgarien sehr verbreitet.

Der Medienheld wurde inzwischen allerdings von von der Organisation „Helsinki Committee for Human Rights“ angezeigt, wofür ihm jedes Verständnis fehlt. „Es ist unerträglich, daß man mich beschuldigt, weil ich ein paar potentielle Terroristen festgenommen habe“, sagte der Mann nach einer Befragung durch die Polizei.

Auch der bulgarische Regierungschef Borissow zeigte sich solidarisch. Er habe mit dem Mann und anderen Bürgergruppen gesprochen, die Migranten fangen, erklärte er dieser Tage öffentlich. „Ich habe mich bei ihnen bedankt und den Direktor der Grenzpolizei zu ihnen geschickt, damit sie ihre Informationen und alles Nötige miteinander koordinieren. Der Staat gehört uns allen. Jeder, der hilft, hat ein ‚Dankeschön‘ verdient“, zitieren Medien den Premier.

Über die bulgarisch-türkische Grenze sind im letzten Jahr Schätzungen zufolge etwa 30.000 „Flüchtlinge“ in die EU gekommen. (mü)

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