Zensur im Weißen Haus: Die US-Regierung kennt keinen „islamistischen Terrorismus“

4. April 2016
Zensur im Weißen Haus: Die US-Regierung kennt keinen „islamistischen Terrorismus“
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Von wegen „Mutterland der Demokratie“ – auch in den USA sitzt die political correctness tief. Wenn es sein muß, greift sogar das Weiße Haus unverhohlen zur Zensur. Das ist jetzt dem französischen Präsidenten Hollande passiert.

Während eines bilateralen Meinungsaustausches zwischen der US-Regierung und dem Gast aus Paris am 31. März in Washington kam auch das Terror-Thema zur Sprache. Die „Daily Mail“ gab den Wortlaut der Ausführungen Hollandes wieder, der demzufolge vom „islamistischen Terror in Syrien und im Irak“ sprach. Beide Seiten – die USA und Frankreich – müßten ihn bekämpfen, was im Rahmen der Anti-IS-Koaltion auch geschehe.

Doch im offiziellen Video-Mitschnitt des Weißen Hauses fehlt diese Feststellung des französischen Präsidenten. Für die US-Regierung gibt es den „islamistischen Terrorismus“ nicht, weshalb der Passus ersichtlich aus der Video-Übersetzung gelöscht wurde. Die Stimme der Dolmetscherin bricht unvermittelt ab und setzt erst wieder bei unverfänglicheren Aussagen ein.

Natürlich blieb die Manipulation nicht lange verborgen. Das Weiße Haus entschuldigte sich mit der Feststellung, es habe sich um einen „technischen Fehler“ gehandelt. Und als Journalisten am darauffolgenden Tag den Wortlaut des Gesprächs in einem offiziellen Communiqué ausgehändigt bekamen, wurde auch der verfängliche Satz „mitgeliefert“. (mü)

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