Russischer Industrie- und Handelsminister: „Sanktionen kosten EU-Länder Milliarden“

28. März 2016
Russischer Industrie- und Handelsminister: „Sanktionen kosten EU-Länder Milliarden“
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Prag. Während sich aus Deutschland und Österreich die kritischen Stimmen an den Rußland-Sanktionen mehren, will man in Brüssel von einem Ende der Boykott-Politik offiziell nichts wissen. Dabei kosten die Sanktionen die europäische Wirtschaft ein Vermögen. Darauf hat jetzt der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturow aufmerksam gemacht.

Bei einem russisch-tschechischen Handels- und Wirtschaftsforum in Prag prognostizierte Manturow, die EU-Mitgliedstaaten müßten allein im laufenden Jahr Verluste in Höhe von bis zu 33 Milliarden Euro hinnehmen, sollten die Sanktionen weiter in Kraft bleiben. Wörtlich sagte der Minister: „In den nächsten fünf Jahren werden sich die EU-Länder gezwungen sehen, bis zu 2,2 Millionen Arbeitsplätze abzubauen. Die Finanzverluste dürften auf etwa 100 Milliarden Euro wachsen. Natürlich haben die Sanktionen unsere Beziehungen zu den EU-Ländern unterhöhlt.“ Dennoch betrachte Rußland die EU weiterhin als führenden Partner.

„Wir sind nicht gewillt, den Abbau der Wirtschaftsbeziehungen zur Europäischen Union zu initiieren. Wir sind in ständigem Dialog mit der europäischen Geschäftswelt. Viele Geschäftsleute sind sich schon längst darüber klar geworden, daß die Sanktionen in eine Sackgasse führen. Je schneller die Unternehmen die von der Politik aufgezwungenen Einschränkungen loswerden, desto mehr Verluste werden wir verhindern können“, sagte Manturow. (mü)

2 Kommentare

  1. Peter Werner sagt:

    Wie kann es eigentlich sein, daß in der EU ausgerechnet die Länder, die am meisten zahlen, den meisten Schaden und am wenigsten zu sagen haben?

  2. Der Rechner sagt:

    die EU-Mitgliedstaaten müßten allein im laufenden Jahr Verluste in Höhe von bis zu 33 Milliarden Euro hinnehmen, sollten die Sanktionen weiter in Kraft bleiben?
    ——–
    Was für ein Unsinn.

    Was man nicht nach Rußland verkauft kann man auch anderswo verkaufen – vielleicht mit etwas niedrigeren Margen.

    Der billige Euro machts möglich.

    Die gute Exportkonjunktur sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone insgesamt spricht für sich selbst.

    Mit solchen Versuchen des Dummenfangs macht die russische Politik einen großen Fehler. Die Dummen sind schon alle von Merkel und Gabriel gefangen worden. Denn die haben den besseren Zugang dank öffentlich-rechtlicher Verblödungsmedien.

    Es gibt gewichtige politische Gründe gegen diese Sanktionen.

    Dagegen sind die wirtschaftlichen marginal.

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