Russischer Experte: Europäer müssen in Sicherheitsfragen mit Rußland kooperieren

26. März 2016
Russischer Experte: Europäer müssen in Sicherheitsfragen mit Rußland kooperieren
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Während sich Europa unter den jüngsten Terroranschlägen wegduckt, sehen ausländische Experten die Lage nüchterner. Nach russischer Auffassung haben Arroganz und Leichtsinn der Europäer die jüngste Terrorwelle erst möglich gemacht.

Der russische Politikwissenschaftler Alexej Muchin ist sich sicher: weder die NATO noch hochgerüstete Geheimdienststrukturen können – oder wollen – den Terror verhindern. Muchin wörtlich: „Das Hoffen auf NATO-Strukturen und US-Militär in den europäischen Quartieren, die angeblich die Konturen der europäischen Sicherheit gewährleisten sollten, erwies sich als unproduktiv. Mehr noch, die US-Geheimdienste erwiesen sich bei all ihrer technischen Ausstattung, Agenturen usw. als unfähig, die europäische Sicherheit zu gewährleisten. Oder aber sie wollten es nicht tun.“

Überhaupt hinkten die westlichen Geheimdienste den russischen Sicherheitsexperten im Jahre hinterher. Der Kampf gegen den Terrorismus im Nordkaukasus habe die Russen vieles gelehrt, meint Muchin.

Viele Hintermänner der aktuellen Terroranschläge lebten schon lange in der EU und seien weitestgehend in die Gesellschaft integriert. Und mit den Flüchtlingswellen der letzten zwei bis drei Jahre sei weiteres „terroristisches Fußvolk“ nach Europa gekommen. Muchin: „Vor unseren Augen bildet sich eine Terrorarmee heraus, mit der es die europäischen Geheimdienste in nächster Zukunft zu tun haben werden.“

Im übrigen räche sich jetzt die unterlassene Zusammenarbeit mit Rußland in Sicherheitsfragen. Muchin erhebt brisante Vorwürfe gegen europäische Sicherheitsorgane: „Diese Zusammenarbeit erfolgt nur auf dem Papier, de facto aber werden die Informationen ignoriert, die die russische Aufklärung zur Verfügung gestellt hat.“

Der russische Experte macht noch eine weitere brisante Feststellung: aus „politischen Gründen“ – gemeint sind die anhaltenden Rußland-Sanktionen der EU – sei es nicht möglich, die Kooperation mit Moskau problemlos wiederherzustellen. Zielführender sei es, wenn einzelne Länder die Zusammenarbeit mit Rußland suchten. Und: „Europa braucht mehr Souveränität und mehr Entschlossenheit bei politischen Entscheidungen. Und natürlich müssen die Beziehungen zu Rußland wiederhergestellt werden.“ (mü)

Ein Kommentar

  1. Dr. Altenburger sagt:

    Das man nicht umhin kommt die Russen ernst zu nehmen, wenn mann s denn mit Europa ernst meint, ist unumgänglich, ja dringend erforderlich.

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