ZUERST!-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter: „Die größten Wahlhelfer der AfD sitzen in der Bundesregierung“

18. März 2016
ZUERST!-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter: „Die größten Wahlhelfer der AfD sitzen in der Bundesregierung“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Seit heute können Sie die April-Ausgabe des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! im Zeitschriftenhandel erwerben. Das Editorial von Chefredakteur Manuel Ochsenreiter beschäftigt sich diesmal mit den jüngsten Wahlerfolgen der AfD und hilflosen Erklärungsversuchen der etablierten Parteien und Medien. Lesen Sie nun exklusiv den Kommentar aus der aktuellen Ausgabe von ZUERST!

Ganze Kohorten an Journalisten, Politikern und sonstigen „Experten“ sind damit beschäftigt, die jüngsten Wahlerfolge der „Alternative für Deutschland“ (AfD) zu erklären. Fast gewinnt man den Eindruck, als sei „AfD-Experte“ ein neuer Medienberuf. Und alle scheinen die gleichen Analysen vorzulegen: Die AfD sei gefährlich, ihre Wähler seien dumm, ignorant – oder beides, die Partei schade Deutschland, Europa, der ganzen Welt.

Und alle rätseln darüber, warum die AfD so stark werden konnte. Immerhin läuft die Diffamierungs-Kampagne gegen die 2013 gegründete Partei in den gebührenfinanzierten Staatsmedien und der Mainstream-Presse seit Monaten auf Hochtouren. Doch warum interessiert es einen wachsenden Teil der deutschen Wählerschaft nicht mehr, wer gerade von Oliver Welke oder Jakob Augstein mit dem Prädikat „rechtsradikal“ belegt wird? Warum gehen immer noch Tausende Bürger regelmäßig auf die Straße, um gegen Angela Merkel und ihre Politik der offenen Grenzen zu demonstrieren, wenn doch die ZDF-Journalistin Dunja Hayali unlängst für ihre diffamierende Reportage über eine AfD-Demonstration sogar mit der „Goldenen Kamera“ geehrt wurde? Warum sprechen ganz normale Bürger über Dinge wie „nationale Identität“ und „Abendland“, wenn an allen deutschen Universitäten gelehrt wird, daß es so etwas doch gar nicht gibt und wir alle nur Individuen seien?

Es kann nicht sein, was nicht sein darf, lautet die Devise. Und so warten die empörten Fragesteller auch gleich selbst mit – meist recht absurden – Antworten auf. Zum Beispiel: Wladimir Putin ist schuld. Dies verbreitet der Journalist Boris Reitschuster über Focus Online. Rußland würde die AfD unterstützen, so könne man den Erfolg erklären. Putin wolle Deutschland „destabilisieren“, Merkel an den Karren fahren, Berlin aufmischen. Beweise legen Reitschuster und seine Kollegen nicht vor.

Dabei liegt das Problem des Umgangs mit dem AfD-Erfolg durch die Etablierten doch klar auf der Hand: Es sind die etablierten Parteien – allen voran die CDU – selbst, die durch ihr vollständiges Versagen die aktuellen Wahlergebnisse ausgelöst haben.

Der Münsteraner CDU-Politiker Ruprecht Polenz zum Beispiel, früher einmal Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, gehört zu den ganz besonders leidenschaftlichen AfD-Erklärern. Er schreibt: „Die Stärke der rechtsradikalen AfD rührt von den Menschen her, die sie unterstützen, nicht von Fehlern anderer Parteien. Ich kann mir keinen einzigen Grund vorstellen, der mich dazu bringen könnte, eine rechtsradikale Partei zu wählen.“ Applaus und Zustimmung kommt vor allem von den Grünen. Aber in dieser Gesellschaft hat sich Polenz ja schon immer gerne gesuhlt.

Was die linken und liberalen Fragesteller und „Analysten“ nicht zu bemerken scheinen: Sie geben die Antworten bereits selber. Wann immer Angela Merkel sagt „Wir schaffen das!“, stoßen mehr Unterstützer zur AfD, wann immer in den etablierten Medien die Migrationskrise schöngeredet und verharmlost wird, entschließen sich mehr Bürger, die AfD bei der nächsten Wahl zu wählen. Die größten Wahlhelfer der AfD sitzen in der Bundesregierung und arbeiten bei den etablierten Medien. So einfach ist es.

Manuel Ochsenreiter ist Chefredakteur des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST!

6 Kommentare

  1. Der Rechner sagt:

    Das System tanzt auf der Titanic.

  2. Der Rechner sagt:

    Stimmt.

    Die irreale Politik der Systemparteien beruht auf einer irrealen Ideologie:

    „Völker gibt’s nicht, Rassen gibt’s nicht, Deutschland verrecke!“

    Und immer mehr Menschen merken das.

    You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.

    Abraham Lincoln zugeschrieben.

    [Man kann alle Leute eine Zeit lang narren, und einige Leute kann man sogar dauernd narren, aber man kann nicht alle Leute dauernd narren.]

  3. Zack sagt:

    Die Politik dieser Regierung ist darauf ausgerichtet, das Land zu zerstören. Es ist sehr offensichtlich. EU, Euro, Rettungsschirme, Abschaffung der eigenen Bevölkerung, Energiewende, Asylantenpolitik, TTIP, Bildungspolitik, massive Verschuldung u.s.w.
    Leider haben das noch nicht alle bemerkt. Aber man kann ja noch hoffen!

  4. Olli sagt:

    Leider passend zu diesem sehr guten Kommentar von Herrn Ochsenreiter: Lothar Späth ist gestorben.

    Die letzten guten deutschen Politiker, vor denen man Respekt hatte und die vor uns als Souverän Respekt hatten, treten ab.

    Wenn der Familienschmuck verhökert und das Tafelsilber versilbert und die letzten Leistungsträger die Republik verlassen haben, dann gnade den Nettostaatsprofiteuren in der Resterepublik ein höheres Wesen.

  5. Fritz Helden sagt:

    Ruprecht Polenz schreibt: „Die Stärke der rechtsradikalen AfD rührt von den Menschen her, die sie unterstützen, nicht von Fehlern anderer Parteien.“
    Na bitte, also doch nicht nur bloße Protestwähler.

  6. Brauche Meinkontonoch sagt:

    Alleine deshalb brauchen wir einen demokratischen Neustart unseres politischen Systems,

    weil es für den normalen Verstand doch gar nicht mehr zu ertragen ist,

    dass Leute wie Polenz uva., sich selbst in die Tasche lügen, um ja nicht Verantwortung für volks- und staatsfeindliche Taten übernehmen zu müssen.

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